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Von
  • Holger Bleich
Inhaltsverzeichnis

www.popula.de

Was ist los heute Abend in der Stadt? Wer Informationen für die Freizeitplanung sucht, greift meist auf die Tageszeitung oder das jeweilige Stadtmagazin zurück. Die Macher von Popula bieten jetzt eine interessante Alternative an. Im Dezember dieses Jahres entließen sie ihren Veranstaltungskalender für ganz Deutschland aus dem Beta-Stadium.

Popula wird zurzeit hauptsächlich aus Quellen einiger Kooperationspartner gespeist. Darüber hinaus hat jeder die Möglichkeit, in Wikipedia-Manier selbst Veranstaltungen einzustellen. Über Premium-Accounts soll es später möglich sein, Einträge besonders hervorzuheben. Geld verdienen wollen die Betreiber außerdem durch eine Kooperation mit Ticketanbietern. So ist es bereits jetzt möglich, direkt aus dem Kalender heraus Karten fürs Theater oder Sportveranstaltungen zu ordern. (hob)

http://pearltrees.com

Nun hat das Web schon 20 Jahre auf dem Buckel, doch im Umgang damit ist vieles schwieriger statt einfacher geworden. Mehr denn je sind Konzepte gesucht, die Nutzer dabei unterstützen, die vielen gesammelten Informationen abzulegen, zu sortieren und zu teilen. Der Dienst Pearltrees verfolgt mit einem spannenden Ansatz genau dieses Ziel.

Die Web-Anwendung tritt nach eigenen Worten als „kollaboratives Netzwerk der Interessen“ an. Das klingt trocken, ist aber wunderbar spielerisch und dennoch effizient realisiert. Fundstellen im Web legt der Nutzer als Perlen in einem Baum ab, der sich immer weiter verästeln kann. Ausgehend von der Perle „Film“ etwa könnte es zu verschiedenen Genres oder Regisseuren gehen. Pearltrees zeigt, welche anderen Nutzer ähnliche Interessen haben. So können dann Kontakte und ganze themenbezogene Communities entstehen. Sie teilen ihre Bäume und dürfen diese künftig auch gemeinsam bestücken.

Das Konzept funktioniert dank der gelungenen Flash-Applikation prima. Zwar lassen sich Fundstellen auch händisch eingeben, praktischer ist aber das Pearltrees-Browser-Add-on, verfügbar für Firefox und Internet Explorer. Stößt man etwa auf einen interessanten Blog-Beitrag, kann man ihn mit einem Mausklick zur Perle machen, in eine Zwischenablage werfen oder direkt in den Baum setzen.

Pearltrees ist ein französisches Unternehmen, die Anwendung gibt es nur in englischer und französischer Sprache. Gerade hat sie den Sprung von der Alpha- in die Betaphase gemacht, dürfte im Funktionsumfang also in Zukunft noch deutlich zulegen. (hob)

http://livingstories.googlelabs.com

Die Experimentierfreude der Google-Entwickler bringt immer wieder sehr spannende Neuerungen hervor. Dazu gehört insbesondere das jüngst vorgestellte Google Livingstories. Dieses Portal unter dem Dach der Google Labs aggregiert, indiziert und verknüpft Nachrichten zu konkreten Themen. So entsteht ein abfragbares Dossier, das sich unter anderem entlang einer Zeitleiste anzeigen lässt.

Livingstories stellt auf diese Weise punktuelle Ereignisse in einen größeren Zusammenhang. Es zeigt die Entwicklungen um große Themen Schweinegrippe oder Klimaerwärmung über Monate hinweg. Zurzeit kooperiert Google für Livingstories lediglich mit zwei US-amerikanischen Leitmedien, nämlich der New York Times und der Washington Post. Ein deutschsprachige Version ist folglich nicht verfügbar. (hob)

http://www.cpc.noaa.gov/products/people/wwang/cfs_fcst

Jede Wettervorhersage jenseits von vier Tagen ist eigentlich ein Glücksspiel. Kleinste Veränderungen an den Parametern der Ausgangslage sorgen nur wenige Tage später für komplett unterschiedliche Berechnungen der Wetterlagen. Eine zuverlässige langfristige Vorhersage gibt es nicht, weil es an Messstationen und Rechnerkapazität fehlt.

Trotzdem versuchen Wetterdienste immer wieder, das Wetter für mehrere Monate wenigstens als Trend vorherzusagen. Die US-amerikanische NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) wagt gar die Vorhersage für ein halbes Jahr. Das natürlich nicht als taggenauen Wetterbericht, sondern als Standard-Abweichung für die verschiedenen Monate. Aus der vorhandenen Wetterlage sollen Trends ermittelt werden, die das Wetter der kommenden Monate bestimmen werden. Für Mitteleuropa etwa heißt die Kernfrage: Kommt der Wind im Winter vorzugsweise vom warmen Atlantik oder aus den eisigen Tiefen Russlands?

Diese Vorhersagen werden täglich neu generiert. Beobachtet man sie eine Weile lang, bemerkt man, dass die Trends wechseln. Nach den Vorhersagen im Oktober sollte der Winter 2010 in Europa noch deutlich zu kalt ausfallen. Einige Wochen später – pünktlich zum ersten richtigen Wintereinbruch – sehen die Computermodelle nur noch leicht unterdurchschnittliche Temperaturen voraus. Die Forschung steckt noch in den Kinderschuhen, der Lernprozess lässt sich live verfolgen. (uma)

www.tvbookmark.de

Das Web bietet auch jenseits von Youtube einen unendlichen Fundus interessanten und aktuellen Video-Materials. TVBookmark durchforstet professionelle Quellen und indiziert das Material. Fußballfans finden aktuelle Sportschau-Beiträge, Gamer die neuesten Spiele-Trailer. Der Fokus liegt auf Nachrichten aus den Mediatheken der Sender. Das Portal kommt zwar etwas spröde daher, ist aufgrund des starken Indexes überaus nützlich. Derzeit sind rund 200 000 Beiträge erfasst. (hob)

www.ct.de/1002180


Die Websites aus c't 01/2010