Microsoft-Finanzchef wechselt zu General Motors

Chris Liddell, der noch bis Ende dieses Jahres Chief Financial Officer des Softwarekonzerns Microsoft ist, wurde zum künftigen Finanzchef des angeschlagenen US-Automobilkonzerns General Motors (GM) ernannt. Der gebürtige Neuseeländer Liddell werde ab 2010 weltweit die Kontrolle über die Finanzen des Konzerns ausüben und direkt GM-Chef Edward Whitacre unterstellt, heißt es in einer Mitteilung aus Detroit. Whitacre selbst ist seit 1. Dezember als vorübergehender Nachfolger von Fritz Henderson im Amt des CEO .

Liddell hatte im November seinen Abschied von Microsoft angekündigt. Er war im Mai 2005 John Connors als Chief Financial Officer bei Microsoft gefolgt und zuvor Finanzchef des Papierherstellers International Paper. Bei GM werde er nicht nur für Finanzen und Abrechnung zuständig sein, sondern wegen einschlägiger Erfahrung auch als Mitglied des Führungsteams beratend tätig für die Restrukturierung des angeschlagenen Autoherstellers, teilt GM mit.

Normalerweise berufe GM nur langjährige Mitarbeiter in die Führungsetage, berichtet CNN Money. Da GM nach einem dauerhaften CEO suche, werde auch Liddell als potenzieller Kandidat gehandelt. Zur Ankündigung seines Abschieds von Microsoft hieß es noch, Liddell wolle nach Karrieremöglichkeiten abseits einer Stelle als Finanzchef ausschauen. Chris Young, seit März 2008 GM-Finanzchef, wird ab 1. Februar in dem Konzern für internationale Geschäfte zuständig sein.

General Motors, zu dem auch die deutsche Tochter Opel gehört, beantragte Anfang Anfang Juni 2009 Gläubigerschutz. Das Insolvenzverfahren lief bis zum 10. Juli. GM wurde teilverstaatlicht, unter anderem stiegen die USA mit rund 61 Prozent der Aktien ein. Als Finanzchef wird Liddell die Aufgabe zufallen, ein neues Bilanzierungssystem aufzubauen. Diese Arbeit könnte ein halbes Jahr in Anspruch nehmen. (anw)