Bericht: Oracle rechnet mit Genehmigung der EU für Sun-Übernahme

Die EU-Komission könnte den beiden Unternehmen noch diese Woche grünes Licht geben. MySQL-Gründer Monty Widenius, Gegner der Übernahme, gibt derweil die Hoffnung nicht auf.

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Oracle und Sun rechnen damit, dass die EU-Kommission diese Woche und damit vorzeitig die zwischen beiden Unternehmen vereinbarte Übernahme genehmigt. Das berichtet das Weblog All Things Digital des Wall Street Journal unter Berufung auf eingeweihte Personen in beiden Unternehmen. Die Entscheidungsfrist der EU-Kommission läuft am 27. Januar ab.

Die offizielle Mitteilung der erfolgreichen Übernahme von Sun Microsystems soll laut dem Weblog Anfang Februar erfolgen. Die Mitarbeiter, die für eine reibungslose Integration des Übernahmekandidaten sorgen sollen, hätten den größten Teil der Entscheidungen über die Organisationsstruktur und die Produkte bereits gefällt. Für die Sun-Mitarbeiter seien auch bereits E-Mails vorbereitet worden, über die sie jeweils darüber informiert werden sollen, ob sie ihren Job behalten oder verlieren. Wie viele Arbeitsplätze abgebaut werden sollen, sei unklar, heißt es weiter in dem Weblog. Es werde aber wohl zu einem "signifikanten Abbau" kommen.

Die EU-Kommission hatte gegen die im April 2009 vereinbarte Übernahme von Sun Einwände wegen Bedenken erhoben, Oracle könne wesentliche Einschnitte beim Datenbankverwaltungssystem MySQL vornehmen, das seit Anfang 2008 im Besitz von Sun ist. Oracle hatte daraufhin versichert, MySQL als Open Source fortzuführen. Der MySQL-Gründer Monty Widenius, Gegner der Übernahme, richtet nach der nun vermutlich bevorstehenden Genehmigung der EU-Kommission einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters zufolge seine Hoffnungen jetzt auf die Kartellwächter in China und Russland. Es seien souveräne Länder, die jedes Recht und jede Möglichkeit besäßen, einen besseren Jobs zu machen als die EU. (anw)