SETI: Suche nach periodischen Signalen im Zentrum der Milchstraße ohne Ergebnis

Mit einer neuartigen Methode wurde jetzt nach sich wiederholenden Signalen aus dem Herzen der Milchstraße gesucht. Die könnten von Aliens kommen.

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Kugel im Weltraum, die Signal aussendet

Künstlerische Darstellung eines "außerirdischen Geräts, das periodische Signale aussendet"

(Bild: Breakthrough Listen / Danielle Futselaar)

Lesezeit: 2 Min.

Die erste umfassende Suche nach periodischen Signalen aus dem Zentrum der Milchstraße war zwar erfolglos, zeigt aber eine neue Methode zur Suche nach außerirdischen Zivilisation auf. Das meint Akshay Suresh von der Cornell University, der die dafür eingesetzte Software entwickelt hat. Wie er jetzt erläutert, setzt die auf einen speziellen Algorithmus, der innerhalb von 30 Minuten 1,5 Millionen Zeitleisten nach periodischen Signalen durchsuchen kann. Angewandt haben er und seine Forschungsgruppe die Software auf gesammelte Daten im Spektrum zwischen 4 und 8 GHz aus der Richtung des galaktischen Zentrums.

Suresh begründet seine Entwicklung damit, dass periodische Signale eine vielversprechende Möglichkeit seien, um im interstellaren Raum auf sich aufmerksam zu machen. Sich wiederholende Signale würden zwischen den nicht-periodischen herausstechen und bräuchten gleichzeitig deutlich weniger Energie als nicht-periodische. Das galaktische Zentrum wiederum sei das ideale Ziel für solch eine Suche, weil sich dort nicht nur besonders viele Sterne mit möglicherweise bewohnbaren Exoplaneten häufen, sondern auch, weil es ein idealer Standort für ein Leuchtfeuer sei, mit dem große Teile der Galaxie kontaktiert werden könnten.

Erfolgt ist die Suche im Rahmen des Projekts BLIPSS (Breakthrough Listen Investigation for Periodic Spectral Signals), das gemeinsam mit der Initiative Breakthrough Listen durchgeführt wurde. Die hat es bisher Forschern und Forscherinnen ermöglicht, Beobachtungszeit an Teleskopen zu buchen, um nach Spuren außerirdischer Intelligenzen zu suchen. Das ist Teil der Suche nach außerirdischer Intelligenz (Search for Extraterrestrial Intelligence beziehungsweise SETI). Die dafür jetzt von Suresh entwickelte Software steht auf Github zum Download, weitere Werkzeuge gibt es dort ebenfalls.

Wie Suresh noch schreibt, haben er und sein Team die Software an Pulsaren getestet, deren periodische Signale habe sie "erwartungsgemäß" erkannt. Als erstmals solche Signale entdeckt wurden, wurden sie wegen ihrer Regelmäßigkeit für möglicherweise künstlich gehalten. Während die aber in einem breiten Frequenzbereich Radiowellen aussenden, kann mit BLIPSS nach regelmäßig wiederkehrenden Signalen in engen Frequenzbereichen gefahndet werden. Das sei besonders hilfreich, um im Heuhaufen extraterrestrischer Signale nach den spannendsten Nadeln zu suchen. Die Arbeit wird jetzt in The Astronomical Journal vorgestellt.

(mho)