Donnerstag: Kfz-Schilder mit unfreiwilliger Werbung, Ende für ersten Chromecast

Nummernschilder mit Casino-URL + Chromecast von 2013 ohne Support + Rückgang bei Kartenbetrug + DSGVO-Bußgeld für DKB + #heiseshow über Netflix, EA & Tesla

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Symbolisches Streaming über einer Stadt; Donnerstag: Casino-Kennzeichen, Chromecast-Ende, Plastikgeld-Betrug, Bank-Bußgeld & #heiseshow

(Bild: metamorworks/Shutterstock.com)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Frank Schräer

Knapp 800.000 Fahrzeuge aus Maryland werben unfreiwillig für zweifelhafte Online-Angebote. Der Staat druckte eine Internetadresse auf die Kennzeichen, ohne sich etwas dabei zu denken. Denn nach Besitzerwechsel leitet die Domain zu Online-Glücksspielen. Googles erstes wirklich erfolgreiches Hardware-Produkt ist dagegen am Ende seines Lebenszyklus angekomen. Es gibt keine neuen Software- und Sicherheits-Updates mehr für den Chromecast der ersten Generation aus dem Jahr 2013. Derweil werden Betrügereien mit Plastikgeld immer weniger. Nur noch 0,028 Prozent der Umsätze mit europäischen Zahlungskarten waren 2021 unmittelbar betrügerisch. Der verbleibende Zahlungsbetrug ist uneinheitlich verteilt – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Einen Krieg zu verherrlichen, ist grundsätzlich eine bescheidene Idee. Das auch noch allen Autofahrern zuzumuten, indem der Krieg auf staatlichen Nummernschildern genannt wird, ist dreist. Dazu eine Internetadresse zu drucken, die ein Dritter registriert hat, erweist sich als dumm. Und so kommt es, dass 798.000 Fahrzeuge aus dem US-Staat Maryland zweifelhaftes Online-Glücksspiel und Online-Wetten empfehlen. Das liegt daran, dass die zuvor von einer gemeinnützigen Organisation registrierte, der US-Nationalhymne ähnlichen Adresse den Besitzer gewechselt hat. Heute leitet die Domain auf eine Webseite um, die vorgibt, philippinische Online-Casinos zu vergleichen: Marylands Nummerntafeln bewerben Internet-Casinos.

Google hat relativ unbemerkt auf seinen Chromecast-Hilfeseiten mitgeteilt, dass die erste Generation des Chromecast-Sticks keine Software-Unterstützung mehr bekommt. Mit dem im Jahre 2013 eingeführten Google Chromecast lassen sich Inhalte relativ unkompliziert aus dem Internet auf Fernseher und Monitore mit HDMI-Anschluss bringen. Jetzt hat Google die Unterstützung eingestellt. Damit erhält dieser Chromecast keine Software- oder Sicherheits-Updates mehr und Google bietet keinen technischen Support mehr an. Nutzer könnten einen Leistungsabfall feststellen bei ihrem Google Chromecast: Die erste Generation von 2013 bekommt keine Updates mehr.

Der Betrug mit europäischen Zahlungskarten hat 2021 ein neues Rekordtief erreicht. Gemessen am Gesamtwert der Kartenzahlungen, die mit im europäischen Zahlungsverkehrsraum (SEPA) ausgegebenen Kreditkarten und Debitkarten getätigt wurden, belief sich der Anteil betrügerischer Kartentransaktionen 2021 auf 0,028 Prozent. Das ist ein Rückgang von etwa 0,008 Prozentpunkten gegenüber den Jahren 2017 bis 2020, in denen der Betrugsanteil um 0,036 Prozent oszillierte. Dafür wurden Transaktionen erfasst, die mit im SEPA ausgegeben Zahlungskarten 20 verschiedener Zahlungssysteme getätigt werden. Das waren 2021 rund 638 Millionen Stück oder rund 1,9 Karten pro Einwohner: Betrug mit Plastikgeld geht zurück.

Mangelnde Aufklärung rund um die automatisierte Ablehnung eines Antrags auf Erhalt einer Kreditkarte kommt die Deutsche Kreditbank (DKB) teuer zu stehen. Die Berliner Datenschutzbeauftragte hat die in der Hauptstadt sitzende Tochter der Bayerischen Landesbank dazu verdonnert, wegen Verstoß gegen die Transparenzpflichten in der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) ein Bußgeld in Höhe von 300.000 Euro zu zahlen. "Wenn Unternehmen automatisiert Entscheidungen treffen, sind sie verpflichtet, diese stichhaltig und nachvollziehbar zu begründen", erklärte die Kontrolleurin. Die Betroffenen müssten in der Lage sein, den Vorgang nachzuvollziehen: Bank muss wegen automatisierter Kreditabsage und DSGVO-Verstoß zahlen.

Netflix geht in Europa jetzt rigoroser gegen das sogenannte Accountsharing vor. Dass dieser Vorstoß buchstäblich nicht auf ungeteilte Zustimmung stößt, besprechen wir in der #heiseshow. Die Maßnahme, die jetzt Deutschland erreicht, wirft ein Licht auf den Zustand des Streamingmarktes. Außerdem geht es um 40 Jahre Electronic Arts, für ein Tech-Unternehmen eine Ewigkeit, und das große Tesla-Datenleck. Letzteres offenbart, dass das Fahrassistenzsystem Autopilot offenbar mit deutlich mehr Problemen zu kämpfen hat, als bislang bekannt. Das sind die Themen der heute um 17 Uhr live auf heise online streamenden #heiseshow: Netflix-Accountsharing, 40 Jahre Electronic Arts, Tesla-Autopilot.

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(fds)