Shared Links bei ChatGPT: Chats teilen statt Screenshots machen

OpenAIs ChatGPT bietet künftig die Möglichkeit, Konversationen per Link zu teilen – zunächst allerdings nur über die Webseite.

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Smartphone mit Bing-Suche und der Aufforderung "Ask me anything"

(Bild: Rokas Tenys/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Künftig muss man keine aufwendigen Screenshots mehr machen, wenn man jemandem eine Konversation mit ChatGPT zeigen möchte. Stattdessen hat OpenAI eine Teilen-Funktion angekündigt. Diese soll bei ersten Nutzerinnen und Nutzern bereits verfügbar sein, allerdings zunächst nur am Desktop. Für die iOS-App sollen die Shared Links bald kommen.

ChatGPT erstellt klassisch eine einzigartige URL, die dann geteilt werden kann. Der Anfang lautet immer: https://chat.openai.com/share/. Dafür erscheint in der Historie bei den einzelnen Chats neben der Mülltonne und dem Schreibsymbol ein Symbol für das Teilen. Zunächst wird eine Vorschau des zu teilenden Gesprächs angezeigt – das dient der Sicherheit, keine Informationen ungewollt in die Welt zu schicken. Links können daraufhin genutzt oder verworfen werden. Außerdem gibt es die Option, Links anonym oder mit eigenem Benutzernamen zu versenden. Dieser steht samt Datum und Chat-Bezeichnung unterhalb des Chats.

(Bild: OpenAI)

Shared Links können von allen Menschen gesehen werden, die den Link kennen. Sie können das Gespräch auch weiterführen. OpenAI weist bereits im Blogbeitrag darauf hin, dass man keine sensiblen Daten per Link teilen sollte. Links können auch vom Empfänger weiterhin verteilt werden, es kann auch Menschen geben, die versuchen, nicht für sie bestimmte Links mit Ausprobieren zu finden.

Möchte man einen Link beziehungsweise das geteilte Gespräch löschen, geht das genau so, wie man in der Historie seine Chatverläufe löscht – einfach mittels Mülleimer-Symbol. Allerdings können andere Nutzer die Konversation, die sie per Link geschickt bekamen, als eigenen Chat importiert haben. Diese Gespräche verschwinden nicht. Wer auch immer das Gespräch weiterführt, muss keine Sorge haben, diese Inhalte werden nicht übertragen. Links enthalten nur das, was in der Vorschau gezeigt wurde. Es lässt sich bisher nicht verhindern, dass Gespräche von anderen Personen weitergeführt werden.

Bisher gibt es offensichtlich auch keine Möglichkeit, Links mit einem Passwort zu versehen. Schon zuvor gab es Vorfälle, bei denen Informationen fremder Konten bei Nutzern landeten. OpenAI-CEO Sam Altman sprach von einem Fehler in einer Bibliothek. Auch wenn immer wieder gewarnt wird, keine sensiblen Informationen mit ChatGPT zu teilen, werden sich aller Voraussicht nach nicht alle Menschen daran halten. Besonders für Daten aus dem Unternehmens- und Berufsumfeld stellt das eine Gefahr dar. Informationen, die eingegeben werden, werden vom Sprachmodell gespeichert und genutzt – sie lassen sich also nicht nachträglich löschen.

Laut OpenAI besteht keine Gefahr, dass die Links in einer Suche auftauchen, sie werden nicht indexiert.

(emw)