Nach Kritik von Musk: Twitters Trust & Safety-Chefin tritt zurück

Die Leiterin der Abteilung für Vertrauen und Sicherheit, Ella Irwin, ist von ihrem Posten zurückgetreten. Sie war für die Moderation von Inhalten zuständig.

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(Bild: Michael Vi/Shutterstock.com)

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Twitter verliert die nächste Führungskraft: Die Chefin des Trust & Safety-Teams, Ella Irwin, ist zurückgetreten. Sie war seit Juni 2022 bei dem Kurznachrichtendienst und übernahm die Leitung der Abteilung für Vertrauen und Sicherheit im November 2022 von Yoel Roth. Irwin bestätigte ihren Rücktritt Medienberichten zufolge, zu den Gründen machte sie jedoch keine Angaben.

Der Twitter-interne Slack-Account von Irwin sei ebenfalls bereits deaktiviert worden, berichtet Fortune und bezieht sich dabei auf vorliegende Screenshots aus einer vertraulichen Quelle. Spekulationen zufolge hängt ihr Rücktritt mit einer Entscheidung in ihrem Zuständigkeitsbereich zusammen – Inhalte der konservativen Nachrichtenseite Daily Wire zu moderieren. Elon Musk hatte diese Vorgehensweise vor ihrem Rücktritt angeblich kritisiert.

Die Vorgaben zur Moderation von Inhalten, für die Irwin zuständig war, sind seit Elon Musks Übernahme lax. Musk bezeichne sich selbst als "Absolutist der freien Meinungsäußerung". Zu Beginn der Woche wurden Fortune zufolge etwa 100 Tweets mit rassistischen, homophoben und beleidigenden Inhalten gemeldet, die von Nutzern des kostenpflichtigen Premium-Dienstes "Twitter Blue" abgesetzt wurden und Tage später noch immer abrufbar waren.

Im Dezember des vergangenen Jahres verteidigte Ella Irwin das Vorgehen im Zusammenhang mit der Sperrung mehrerer Accounts auf Twitter, die gegen Datenschutzrichtlinien verstoßen hätten. Von der Sperrung damals waren auch Journalisten betroffen, die unter anderem den Account zur Verfolgung von Musks Privatjet ("Elonjet") geteilt und ihre Mastodon-Accounts verlinkt hätten. Zwar wurden einige Accounts einen Tag später wieder freigeschaltet, jedoch nicht alle.

Zuletzt bestätigte die EU-Kommission den Austritt Twitters aus dem EU-Abkommen gegen die Verbreitung von Falschinformationen. Das Gesetz für den Kampf gegen Desinformationen tritt mit dem Digital Service Act (DSA) am 25. August in Kraft – die EU sei auf die Durchsetzung vorbereitet, so der EU-Kommissar für den Binnenmarkt Thierry Breton.

(bme)