Ein Leben ohne Chromium und Firefox ist möglich: Safari unterstützt JPEG XL​

Überraschend unterstützt Safari in der Beta seiner Version 17 das Grafikformat JPEG XL. Google hatte den potenziellen JPEG-Nachfolger schon abgeschrieben.

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(Bild: 27059349)

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Als einziger verbliebener großer Browser unterstützt Apples Safari künftig das Bildformat JPEG XL. Letzteres soll eigentlich JPEG beerben, hatte zuletzt aber die Unterstützung von Google verloren – und auch Mozilla zeigte sich nicht restlos von den vermeintlichen Vorzügen gegenüber dem Vorgänger überzeugt. Der Safari-Support kommt daher für viele überraschend und könnte JPEG XL neues Leben einhauchen.

Den neuerlichen Aufwind für das Raster-Bild-Format geht aus den Release Notes zur Beta-Version für Safari 17 hervor. Mehr Informationen gibt es seitens Apple derzeit aber noch nicht. In einem Tweet von Apple-Evangelistin Jen Simmons heißt es lediglich: "Ja, Safari 17 unterstützt JPEG XL. Auf macOS Sonoma, macOS Ventura und macOS Monterey, genauso wie auf iOS, iPadOS, watchOS und bald visionOS". Über die Beweggründe für die Entscheidung, entgegen dem Markttrend das Grafikformat zu unterstützen, kann derzeit nur spekuliert werden.

Apples Entscheidung für JPEG-XL-Support steht schließlich der von Google gegenüber. Letzteres hatte das Bildformat im Oktober 2022 wieder gänzlich aus seiner marktbestimmenden Browser-Engine Chromium entfernt – und damit für hitzige Diskussionen gesorgt. Zum Start von JPEG XL hatte sich Google schließlich recht überzeugt von dessen Vorteilen gezeigt. Entfernt habe man den Code dann aber wegen des vermeintlich mangelndem Interesses der Userschaft. Eben jene Userschaft macht nun im Chromium-Bugtracker aber wieder Stimmung für das Bildformat und fordert nach der Ankündigung durch Apple auch Google auf, JPEG XL zurück in die Browser-Engine zu holen.

Kurz nach Google hatte auch Mozilla erklärt, dem JPEG-Nachfolger "neutral" gegenüberzustehen. In einer Stellungnahme zum Für und Wider, dem Bildformat bei seinem Ziel zum Web-Standard zu werden zu verhelfen, zeigte sich der Firefox-Entwickler unschlüssig. Die Vorteile von JPEG XL seien, anders als bei Vorstellung des neuen Formats kolportiert, nicht groß genug, um es zum Standard zu machen. Andererseits gebe es ohnehin schon viele Raster-Bild-Formate, ein weiterer Standard würde daher auch nicht weiter ins Gewicht fallen.

(jvo)