Interessenvertretung für Musiker im digitalen Zeitalter

Der britische Musiker Peter Gabriel und sein Kollege Brian Eno wollen eine zeitgemäße Interessenvertretung für ihresgleichen gründen.

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Die britischen Musiker Peter Gabriel und Brian Eno wollen eine Interessenvertretung für Musiker im digitalen Zeitalter gründen. Die Magnificent Union of Digitally Downloading Artists (Mudda) will zwischen den Interessen der Musiker, der Industrie und der Verbraucher vermitteln. "Wir brauchen eine Partnerschaft, in der jeder Künstler auf jeden einzelnen Produktionsschritt Einfluss ausüben kann", fordert Gabriel. "Musiker brauchen die Musikindustrie", sagte er gegenüber den BBC News, "denn sie können eher gute Musik machen als sich zu vermarkten." Gleichzeitig sollten die Künstler keine Sklaven der Plattenfirmen sein.

Im Zeitalter der Downloads müssten Musiker und Industrie nach Wegen suchen, wie die Verbraucher auf "sicherem Weg" an die gewünschten Werke gelangen könnten. Musiker seien zu 60 Prozent von dem Verkauf ihrer Lieder auf Tonträgern abhängig. Nur erfolgreiche Stars könnten es sich leisten, ihre Musik kostenlos zur Verfügung zu stellen, während sie von ihren Plattenfirmen viel Geld einstreichen. Seine Ansichten zu digitalen Rechten und ihrem Schutz erläuterte Peter Gabriel auch auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos. Er ist einer der Mitgründer des Musikdienstes OD2, der in Zusammenarbeit zum Beispiel mit Tiscali 300.000 Musikstücke in MP3 und WMA feilbietet. (anw)