Initiative "Keine Bildung ohne Medien" sucht Unterstützer

Das vor elf Monaten veröffentlichte "Medienpädagogische Manifest" der Initiative, in dem Medienpädagogik in allen Bildungseinrichtungen gefordert wird, haben inzwischen 500 Personen und Einrichtungen unterzeichnet.

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Das im März 2009 von der Initiative "Keine Bildung ohne Medien!" veröffentlichte "Medienpädagogische Manifest", in dem eine verbindliche Verankerung der Medienpädagogik in allen Bildungsbereichen gefordert wird, haben inzwischen 500 Personen und Einrichtungen unterzeichnet, darunter über 70 Hochschullehrer, bundesweite Dachverbände und medienpolitische Sprecher von Parteien im Bundestag und in Länderparlamenten. Inzwischen wurde für die Initiative eine eigene Website eingerichtet, dort können Interessierte Unterstützungserklärungen abgeben.

Die Initiative meint, "punktuelle Maßnahmen und diverse Informations- und Beratungsangebote im Internet reichen längst nicht mehr aus". In vielen Familien und pädagogischen Einrichtungen gebe es kaum eine reflektierte Auseinandersetzung mit Medien. Viele Eltern und Erziehende in allen pädagogischen Bereichen seien sich in ihrer medienerzieherischen Verantwortung unsicher. Daher müssten nun Taten folgen, vor allem müssten pädagogische Fachkräfte eine gute Grundausbildung erfahren.

Es gebe zwar zur quantitativen Mediennutzung diverse Studien, es mangele aber noch an tiefer reichenden Untersuchungen, die die Mediennutzung in sozialen Kontexten differenziert und prozessbezogen analysieren, meint die Initiative. Daher müssten die Mediensozialisationsforschung und die medienpädagogischen Begleit- und Praxisforschung verstärkt werden. Einzelne Forderungen sollen im Laufe dieses Jahres in lokalen Veranstaltungen konkretisiert und öffentlich diskutiert werden. Im Frühjahr 2011 soll ein bundesweiter, bildungspolitischer Kongress zu dem Thema stattfinden.

Das "Medienpädagogische Manifest" wurde initiiert von der Kommission Medienpädagogik in der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft, der Fachgruppe Medienpädagogik in der Deutschen Gesellschaft für Publizistik‐ und Kommunikationswissenschaft, der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK), vom JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis und vom Hans‐Bredow‐Institut für Medienforschung aus. Argumente bieten sich ihnen in Umfragen wie jener im Januar von TNS Infratest veröffentlichten, nach der zwei Drittel der Eltern den Einsatz von Computern in Schulen als unzureichend bezeichneten. (anw)