Handy identifiziert Fotografierte über Facebook & Co.

Die schöne neue Welt der Überwachung ist um eine Variante reicher - mit einem neuen Werkzeug für die vielen privaten "Little Brothers": Die Android-Prototyp-Software Recognizr verknüpft Gesichtserkennung mit Daten aus sozialen Netzwerken.

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Die schöne neue Welt der Überwachung ist um eine Variante reicher - mit einem neuen Werkzeug für die vielen privaten „Little Brothers“: Die schwedische Software-Firma The Astonishing Tribe (TAT) hat eine Handy-Anwendung entwickelt, die Informationen über fremde Menschen anzeigt, wenn man mit der Smartphone-Kamera auf sie zielt. Das System kombiniert Technologien des Cloud Computing, der Gesichtserkennung, sozialer Netze und erweiterter Realität (Augmented Reality), berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe.

„Dies ist eine neue Stufe von sozialem Netzwerken“, sagt Dan Gärdenfors, Leiter der Forschungsgruppe User Experience bei TAT. „Wir fanden, dass eine Kombination aus dem Kennenlernen neuer Menschen in der realen Welt mit dem Kennenlernen im Internet ziemlich interessant sein könnte.“

Die aktuell verfügbare Prototypversion namens „Recognizr“ läuft bislang auf Handys mit dem Mobil-Betriebssystem Android und einer 5-Megapixel-Kamera. Wenn ein Nutzer die Anwendung öffnet und die Kamera auf den Tischnachbarn im Café richtet, tritt eine Software der schwedischen Firma Polar Rose in Aktion. Sie erkennt das Gesicht der Person und erstellt aus deren Gesichtszügen und einem ad hoc konstruierten 3D-Modell eine Identitätssignatur.

Diese Signatur wird dann an einen Server übermittelt und mit anderen in einer Datenbank gespeicherten verglichen. Gibt es einen Treffer, werden Name und Profil samt Twitter- oder Facebook-Daten zurückgeschickt – vorausgesetzt, dass die betreffende Person dies auch erlaubt hat. Um das Ergebnis im Handy anzuzeigen, berücksichtigt die Software von Polar Rose sogar die Kopfhaltung der Person: Die Informationen werden so eingeblendet, dass das Gesicht nicht verdeckt wird.

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(bsc)