Software-Verband startet "Schonfrist"-Kampagne für Kreativ-Unternehmen

Mit dem Anzeigenmotiv "Für lizenzierte Software geh ich meilenweit" will die Business Software Alliance Werbeagenturen und andere Unternehmen der Kreativbranche dazu bringen, legal erworbene Programme einzusetzen.

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Die Business Software Alliance (BSA) reagiert mit einer neuen Kampagne auf unlizenzierte Software in Werbeagenturen, Designbüros, bei Mediendienstleistern und Webdesignern. Die Aktion wird begleitet von dem Anzeigenmotiv "Für lizenzierte Software geh ich meilenweit". Darin bekennt sich eine als Abenteurer zu identifizierende Figur zu legaler Software. Das Motiv lehne sich bewusst an einen Werbeklassiker an, teilt die BSA mit.

Die BSA will mit der aktuellen Kampagne erreichen, dass die Betroffenen Beratung sowie Hilfestellung bei der "Implementierung von Software-Management-Prozessen" annehmen. Unternehmen könnten durch kostenlos angebotene Analysetools Bedarf und Bestand der eingesetzten Software prüfen. Bis zum 31. März 2004 bietet die BSA Unternehmen aus den genannten Bereichen an, sich für die Kampagne zu registrieren. Sie sollen ihre Softwarelizenzen überprüfen und gegebenenfalls nachbessern. Die BSA verspricht, in dieser Zeit keinen Hinweisen nachzugehen, die auf unlizenzierte Software in registrierten Unternehmen hinweisen. Eine ähnliche "Schonfrist"-Kampagne gab es bereits im April 2002.

Der "Ideenklau" in der Kampagne soll den Kreativen die Problematik des Softwarediebstahls aus Sicht der Software-Industrie vermitteln. Die Softwarehersteller meinen, sie teilten das Problem des Diebstahls geistigen Eigentums mit den "anderen Kreativen". Jedes dritte Programm, das in deutschen Unternehmen eingesetzt wird, sei nicht lizenziert. Weiter zitiert die BSA in einer Mitteilung die Studie "Trends in Software Piracy" (PDF), das das Marktforschungsinstituts IPR im Auftrag der Softwareindustrie erstellt hat. Es schätze die Raubkopierate hierzulande auf 32 Prozent. Dadurch entstehe ein Umsatzausfall von 962 Millionen Euro.

In den vergangenen Monaten seien viele Hinweise auf illegale Software in den Kreativbranchen bei der BSA eingegangen. Auch die Auswertung der abgeschlossenen Fälle von Softwarepiraterie im Jahr 2003 habe ergeben, "dass die Kreativbranchen besonders nachlässig im Umgang mit Softwarelizenzen zu sein scheinen": Über 15 Prozent aller Fälle, die von der BSA im vergangenen Jahr untersucht wurden, bezögen sich auf Unternehmen im kreativen Bereich. Dieses Ergebnis sei umso auffälliger, da diese Branchen nur einen geringen Teil des deutschen Gesamtmarktes ausmachten. (anw)