Hacker kündigt Linux-Firmware für Playstation 3 an [Update]

George Hotz, der den Hypervisor der PS3 ausgetrickst hatte, will die Aussperrung von Linux nicht hinnehmen und eine "Custom-Firmware" mit Linux-Support für die Playstation 3 veröffentlichen.

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Der Aufschrei war groß, als Sony das Ende der Linux-Unterstützung der Playstation 3 für den 1. April ankündigte. George Hotz, dem Ende Januar ein Einbruch in das Sicherheitssystem der PS3 und die Überwindung des Hypervisors gelungen war, fühlt sich durch Sonys Entscheidung offenbar herausgefordert. "Die Playstation 3 ist das einzige Produkt, das ich kenne, welches im Laufe seines Lebenszyklus Funktionen verliert: Die Software- PS2-Emulation, SACD-Wiedergabe und die Other-OS-Unterstützung sind einfach nur Software-Schalter, die man umlegen kann", schreibt er in seinem Blog.

Hotz fordert PS3-Besitzer auf, am 1. April nicht die offizielle Firmware 3.21 aufzuspielen. Er werde sich um die Entwicklung einer Custom-Version der Firmware 3.21 bemühen, die weiterhin das Other OS unterstützt. Die neue Firmware werde aber keine illegale Kopien abspielen. "Beim Hacking geht es nicht darum, etwas zu bekommen, für das man nicht bezahlt hat, es soll sicherstellen, das zu bekommen, für das man bezahlt hat", erklärte er seine Motivation.

Update: Aus gut informierten Entwicklerkreisen von Sony wurden uns weitere Informationen zum morgigen Update mitgeteilt. So werde das Firmware-Update Anwender vor der Installation darauf hinweisen, dass der Support des Other OS deaktiviert werde. Die Linux-Partition würde durch das Update jedoch nicht gelöscht. Weil die Linux-Partition im Unterschied zur PS3-Systempartition nicht verschlüsselt sei, könne man die Festplatte aus der Konsole nehmen und die Partition auf einem PC mounten, um die Daten zu retten.

Die Quelle widersprach auch George Hotz Behauptung, die SACD- und PS2-Unterstützung seien nur Software-Schalter. Für die SACD-Wiedergabe habe die PS3 eine spezielle Laufwerkselektronik benötigt, die im Zuge der Kostenreduzierung bei späteren Modellen eingespart wurde. Gleiches gelte für die PS2-Emulation, die durch eine Kombination von Hard- und Software ermöglicht worden war. Es sei also nicht möglich, beide per Software wieder zu aktivieren.

Die Quelle warnte PS3-Besitzer davor, nicht von Sony veröffentliche offizielle Firmware-Updates einzuspielen. Derlei Hacks könnten nicht nur die Sicherheit des Kopierschutzes kompromittieren, sondern auch das Konten- und Bezahlsystem des Playstation Networks, indem sie Passwörter und Kreditkartennummern ausspionieren und die Angreifer anschließend die Konten der Anwender leerräumen. (hag)