Gameboy-Emulator auf dem iPhone: ROMs angeblich doch kein Problem

Nach dem kurzen Gastspiel eines Gameboy-Emulators für das iPhone blieben viele Fragen offen. Jetzt gibt es weitere Details von Apple dazu.

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Der Emulator GBA4iOS auf einem iPhone

Der Open-Source-Emulator GBA4iOS wurde angeblich von iGBA kopiert.

(Bild: GBA4iOS / heise online)

Lesezeit: 2 Min.

Der Gameboy-Emulator iGBA soll angeblich nur deshalb aus dem App Store geflogen sein, weil er eine unrechtmäßige Kopie des Open-Source-Projekts GBA4iOS war. In einer Stellungnahme gegenüber der Nachrichten-Seite MacRumors hat Apple zu verstehen gegeben, dass grundsätzliche Bedenken wegen der Verwendung heruntergeladener ROMs hingegen keine Rolle gespielt hätten.

Für Freunde von Emulatoren wäre dies eine gute Nachricht. Am Wochenende war iGBA nach einer Anfang April in Kraft getretenen Lockerung der Apple-Regeln kurzzeitig im App Store aufgetaucht, um sogleich wieder von Apple entfernt zu werden. Bekannt war bis dato nur, dass iGBA wegen Spams und eines Verstoßes gegen die Urheberrechte herausgeflogen ist. Dies nährte die Sorge, dass Apple zwar Emulatoren grundsätzlich zulässt, aus Sorge vor Piraterie aber bei Emulatoren doch sehr genau hinschaut, dass diese keine beliebigen ROMs laden können.

Der GBA4iOS-Entwickler Riley Testut, dessen Open-Source-Projekt von iGBA kopiert und mit Werbung versehen wurde, hatte vor dem Auftauchen von iGBA im App Store eigene Pläne, seinen Emulator über die offiziellen Kanäle auf das iPhone zu bringen. Diese könnte er nun wieder aufnehmen. Bislang kann GBA4iOS auf Github heruntergeladen und über Apples Programmierumgebung Xcode direkt auf einem iPhone installiert werden. In Programmierung nicht so versierten Nutzern dürfte dieser Weg aber zu mühsam gewesen sein.

Apple hat MacRumors gesagt, dass iGBA lediglich aus dem App Store entfernt wurde, nachdem bekannt geworden war, dass es sich um eine Nachahmer-App handelt, die die Arbeit eines anderen Entwicklers kopiert und als eigene ausgibt. Der iPhone-Hersteller habe außerdem bestätigt, dass Emulatoren im App Store durchaus ROMs aus dem Web laden dürfen, solange die App nur Retro-Konsolenspiele emuliere. Aus dem Grunde sei iGBA wohl auch zunächst vom App Review durchgewinkt worden, heißt es in dem Bericht.

Gleichwohl bleiben weiterhin Fragen offen, etwa die, wo genau Apple zeitlich die Grenze zu Retrospielen zieht und ob nicht die Rechteeigentümer von Spielen, die ins Netz gestellt werden, noch eingreifen. Nintendo etwa sagt sehr deutlich, dass ROM genannte Game-Dateien Raubkopien seien. Das Hochladen und Herunterladen von solchen Raubkopien von Nintendo-Spielen sei illegal.

(mki)