Lockbit-Darknet-Seite erneut von Strafverfolgern übernommen

Internationale Strafverfolger haben erneut die Darknet-Seite der Lockbit-Cybergang unter ihre Kontrolle gebracht.

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Die übernommene Darknetseite  von Lockbit

Internationale Strafverfolger haben die Darknet-Seite von Lockbit erneut übernommen.

(Bild: Screenshot / dmk)

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Der Darknet-Auftritt der kriminellen Online-Bande Lockbit steht erneut unter Kontrolle internationaler Strafverfolger. Das Hase-und-Igel-Spiel der Cybergang mit den Sicherheitsbeamten geht damit in die nächste Runde. Wieder einmal ist nicht klar, wie weit die Bande dadurch tatsächlich in ihren Machenschaften eingeschränkt wird.

Die beschlagnahmte Darknet-Seite von Lockbit haben die Ermittler wieder in der typischen Optik belassen. Es stehen dort nun jedoch Informationen der Strafverfolger online.

(Bild: Screenshot / dmk)

Die beschlagnahmte Darknet-Webseite erscheint wie schon beim ersten Schlag im Februar dieses Jahres im Rahmen von Operation Cronos in der typischen Lockbit-Optik, jedoch haben die Ermittler eigene Inhalte online gestellt. Sie kündigen für den morgigen Dienstag an, dort weitere Informationen zu enthüllen. Etwa, wer sich hinter dem Spitznamen LockBitSupp verbirgt ("Die 10-Millionen-Dollar-Frage").

Diverse internationale Ermittlungsbehörden waren an der neuen Aktion beteiligt.

(Bild: Screenshot / dmk)

Oder, was die Ermittler bislang herausgefunden haben, persönliche Informationen zu weiteren Lockbit-Hackern sowie Unterstützung für Opfer der kriminellen Vereinigung.

Auf den Unterseiten sind bereits die Logos diverser, an der jetzigen Aktion beteiligter, internationaler Strafverfolgungsbehörden zu finden. Darunter etwa die britische NCA, das FBI, Europol, das BKA oder auch das LKA Schleswig-Holstein.

Die IT-Sicherheitsforscher vom vx-underground haben auf X (ehemals Twitter) einen Beitrag veröffentlicht, demzufolge sie mit den administrativen Lockbit-Mitgliedern gesprochen haben.

"Die Lockbit Ransomware-Gruppe behauptet, die Strafverfolger lügen. Sie sagten: 'Ich verstehe nicht, warum sie diese kleine Show veranstalten. Sie regen sich ganz klar auf, dass wir weiterhin arbeiten.' Lockbit bestehe darauf, dass sie weiter arbeiteten und neue Opfer 'bringen' wollen", schreibt vx-underground dort.

Bereits bei der ersten größeren Aktion im Rahmen der Operation Cronos im Februar hatte die Gruppe ähnlich lautende Stellungnahmen gegenüber vx-underground abgegeben. Damals konnten die Ermittler der Gruppe einen empfindlichen Schlag versetzen. Sie hat sich jedoch etwas berappelt und schien weiter aktiv zu sein, wenn auch nicht mehr so dominant wie zuvor. Einige Opfer konnte sie noch finden und erpressen. Der oder die Lockbit-Mitarbeiter hinter dem Pseudonym LockBitSupp gaben rund einen Monat nach Operation Cronos ein Interview. Darin gaben sie zu, dass einige der Partner, die sogenannten "Affiliates", Angst bekommen und die Arbeit eingestellt hätten.

Auf Anfragen beim BKA und dem LKA Schleswig-Holstein war noch keine unmittelbare Reaktion zu bekommen. Es bleibt daher spannend, was die Strafverfolger Dienstag dieser Woche veröffentlichen werden. heise online wird darüber berichten.

(dmk)