Rundfunkbeitrag: Einnahmen deutlich gestiegen

Da 2022 bundesweit Meldedaten abgeglichen wurden, hat der Beitragsservice der Rundfunkanstalten 2023 rund 5 Prozent mehr eingenommen als 2022.

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Firmengebäude des Beitragsservice

Das Gebäude des Beitragsservice in Köln.

(Bild: Beitragsservice)

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9,02 Milliarden Euro an Rundfunkbeiträgen kamen 2023 in Deutschland zusammen. Das sind nach Angaben des "Beitragsservice", dem Inkasso-Unternehmen der Rundfunkanstalten, 5,3 Prozent mehr als im Jahr 2022. Insgesamt 8,85 Milliarden Euro flossen an ARD, ZDF und Deutschlandradio. 170 Millionen Euro erhielten die Landesmedienanstalten.

Die Einnahmen sind angestiegen, da 2022 bundesweit Meldedaten abgeglichen wurden. Der Beitragservice erhält von den Einwohnermeldeämtern die Umzugsdaten aller volljährigen Personen. Darüber hinaus gleicht er manchmal seine Daten mit den Meldeämtern ab. Dadurch kamen voriges Jahr 909.435 Wohnungen, teilweise auch für zurückliegende Zeiträume zurück. So ergab sich eine neue Zahl von 40.698.001. Die Zahl der Beitragskonten erhöhte sich entsprechend auf insgesamt 47.016.711 gegenüber 45.957.188 im Jahr 2022.

Nicht alle neu angemeldeten Wohnungen werden dauerhaft im Bestand seines Unternehmens verbleiben, sagte Bernd Roßkopf vom Beitragsservice, vermutlich werden es etwa 500.000 sein. "Aus den Erfahrungen der zurückliegenden bundesweiten Meldedatenabgleiche wissen wir, dass nach Abschluss aller Verfahren zur Klärung der Beitragspflicht viele Wohnungen wieder abgemeldet werden müssen, weil dort bereits jemand den Rundfunkbeitrag zahlt oder der Wohnungsinhaber oder die Wohnungsinhaberin von der Beitragspflicht befreit werden kann."

Die Beitragsbefreiungen aus sozialen Gründen ging 2023 erneut zurück, und zwar um 0,4 Prozent. 2022 betrug der Rückgang 2,4 Prozent. Insgesamt waren damit Ende 2023 rund 2,42 Millionen Personen von der Rundfunkbeitragspflicht befreit gegenüber 2,43 Millionen im Jahr davor. Seit 2018 nimmt die Anzahl der Befreiungen aufgrund des Bezugs von Bürgergeld kontinuierlich ab. 62,84 Prozent der Befreiungen von der Rundfunkbeitragspflicht resultieren aus dem Bezug von Bürgergeld, gefolgt von 27,54 Prozent derjenigen mit Grundsicherung im Alter.

Die Beiträge einzuziehen, kostete den Beitragsservice voriges Jahr 182,2 Millionen Euro. Das sind 2,7 Prozent mehr als im Jahr 2022. Der durchschnittliche Aufwand je Beitragskonto betrug 3,89 Euro – dies entspricht einem Anstieg gegenüber dem Vorjahr um einen Cent je Beitragskonto.

Den Beitragsservice gibt es seit Anfang 2013, vorher war die Gebühreneinzugszentrale (GEZ) für die Rundfunkgebühren zuständig. Bis dahin war jeder, der mit einem Rundfunkgerät Fernseh- oder Radiosendungen der Öffentlich-Rechtlichen empfangen konnte, zu einer Gebühr verpflichtet. Seit 2007 waren davon auch Internet-PCs und andere "neuartige Rundfunkempfangsgeräte" betroffen. Seit 2013 wird die "Gebühr" "Beitrag" genannt, ist also nicht mehr daran gebunden, ob eine Leistung tatsächlich beansprucht wird.

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Die Mehreinnahmen aus dem Meldedatenabgleich kommen den Sendeanstalten nicht sofort zu, sie kommen in eine Rücklage, berichtet die FAZ. Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) werde sie berücksichtigen, wenn sie die Höhe des nächsten Rundfunkbeitrags festsetzt. Im Februar dieses Jahres empfahl die KEF, den Rundfunkbeitrag von monatlich 18,36 Euro auf 18,94 Euro zu erhöhen.

(anw)