"Willkürlich": Epic Games Store bei Apple-Prüfung angeblich durchgefallen

Mithilfe des Digital Markets Acts will Epic die Rückkehr von Fortnite auf iPhones erzwingen. Wegen angeblicher Formfehler lasse Apple den Store nicht zu.

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Epic Games Logo auf einem Smartphone

(Bild: rafapress/Shutterstock.com)

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Das Zerren um Fortnite und den Epic Games Store für iOS geht in eine neue Runde: Apple habe den Spieleladen bei der Zulassungsprüfung bereits zweimal abgelehnt, sodass sich dieser nicht auf iPhones bringen lässt, teilte Epic Games am Freitag mit. Apple störe sich daran, dass der Games Store einen Install-Button sowie ein Label für "In-App Purchases" (In-App-Käufe) verwende, das sei dem offiziellen App Store zu ähnlich. Den Marktplatz hatte Epic nach eigener Angabe Anfang Juli bei Apple zur Prüfung eingereicht.

Beides sind branchenübliche Bezeichnungen für die Installation von Apps sowie In-App-Käufe, die plattformübergreifend in App-Läden zu finden sind, argumentiert die Spielfirma. Das seien Bezeichnungen, die letztlich auch Nutzer verstehen und erwarten. Epic richte sich zudem nach den "gängigen Konventionen für Buttons in iOS-Apps".

Apples Abweisungen des Marktplatzes seien entsprechend "willkürlich und hinderlich" und eine "Verletzung des Digital Markets Acts", Epic habe deshalb die EU-Kommission über den Vorgang informiert. Der Epic Games Store solle aber weiterhin wie angekündigt in den nächsten Monaten auf iOS starten, heißt es weiter – sollte Apple dem Unterfangen keine weiteren Steine in den Weg legen.

Epic Games und Apple streiten seit mehreren Jahren um den Zugang zu iPhone-Nutzern und Apples Provisionen auf In-App-Käufe. Epic hatte in Fortnite über Nacht eine eigene In-App-Kaufschnittstelle integriert und seine Spielwährung dort billiger angeboten als über Apples In-App-Kaufsystem – ein App-Store-Tabu. Apple entfernte das Spiel deshalb umgehend aus dem App Store und entzog Epic die Mitgliedschaft im Dev-Program. Damit ist die Spielefirma faktisch von der Plattform verbannt.

Die anschließende US-Kartellklage gegen Apple verlor Epic in nahezu allen Klagepunkten, das allerletzte Wort ist aber noch nicht gesprochen. In der EU will Epic Games die vom Digital Markets Act erzwungene Öffnung von iOS nutzen, um seinen Spieleladen mitsamt Fortnite auf iPhones zu bringen. Eine schwedische Epic-Tochter beantragte deshalb im Frühjahr einen neuen Entwickler-Account bei Apple, der erst genehmigt, dann wieder zurückgezogen und schließlich – offenbar auf Druck der EU – doch gewährt wurde.

(lbe)