Ericsson übernimmt Nortels Platz in Joint Venture mit LG

Für 242 Millionen US-Dollar übernimmt der schwedische Ausrüster die Mehrheitsbeteiligung des insolventen kanadischen Konkurrenten am südkoreanischen Gemeinschaftsunternehmen LG-Nortel.

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Der schwedische Ausrüster Ericsson steigt für den insolventen kanadischen Konkurrenten Nortel in ein Joint-Venture mit dem südkoreanischen Elektronikkonzern LG Electronics ein. Die Schweden übernehmen für 242 Millionen US-Dollar (185 Millionen Euro) Nortels Mehrheitsbeteiligung an dem 2005 gegründeten Gemeinschaftsunternehmen, das als LG-Ericsson weitergeführt werden soll. Die Übernahme müsste noch von den zuständigen Aufsichtsbehörden abgesegnet werden, teilten beide Unternehmen am Mittwoch mit.

Mit dem Einstieg in das Joint-Venture wolle Ericsson seine Position in Südkorea verbessern, erklärte ein Ericsson-Sprecher. Die Schweden steigen damit in Ausrüsterverträge mit großen südkoreanischen Netzbetreibern wie KT oder SK Telecom ein. LG-Ericsson werde einer der wichtigsten Anbieter auf dem südkoreanischen Telecom-Markt, heißt es in einer Mitteilung von Ericsson. LG begrüßte den Einstieg der Schweden. Das Joint-Venture beschäftigt 1300 Mitarbeiter und hat nach dpa-Angaben 2009 umgerechnet 500 Millionen Euro umgesetzt.

Der kanadische Ausrüster Nortel hatte nach langen Schwierigkeiten im Januar 2009 Gläubigerschutz beantragt und den Ausverkauf begonnen. Auch Nokia Siemens Networks zeigte Interesse an einigen Unternehmensbereichen, kam aber nicht zum Zug. Ericsson hat seither aus der Insolvenzmasse Nortels die US-Geschäftsbereiche mit CMDA-Technik und LTE sowie GSM-Technik übernommen. (vbr)