Dienstag: Arbeitnehmer dĂĽrfen Chefs ignorieren, Telegram-Chef mit Statement
Recht auf Abschalten in Australien + Telegram-Chef hat "nichts zu verbergen" + Jungfernflug verschoben + Volvo investiert in Mexiko + Apple Event bestätigt
Australien räumt Arbeitnehmern das Recht ein, nach Feierabend nicht mehr erreichbar sein zu müssen. Während Gewerkschaften das neue Gesetz loben, kommt aus der Wirtschaft Kritik. Telegram-Gründer Pavel Durov meldet sich nach seiner Festnahme in Frankreich zu Wort: Die Vorwürfe gegen ihn seien haltlos. Andere Social Media-Dienste seien nicht besser. Und Rocket Factory Augsburg erklärt den Grund für die Raketenexplosion und verschiebt den Jungfernflug – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
Mit guten Nachrichten begann die Woche für Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Australien. Sie haben am Montag die offizielle Erlaubnis erhalten, Vorgesetzte und Kunden außerhalb der Arbeitszeit zu ignorieren. Möglich macht dies eine neue Gesetzesnovelle. Ziel der Regelung ist die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, und dass die Menschen keine unbezahlten Überstunden machen, um E-Mails zu checken. Die Befürworter des Gesetzes hoffen, dass es dazu beitragen wird, die Grenze zwischen Privatem und Beruflichem zu festigen. Vor allem von Gewerkschaftsseite kommt Lob. Unternehmerverbände und Opposition dagegen sehen die Wettbewerbsfähigkeit Australiens bedroht. Australien: Arbeitnehmer dürfen Chefs nach Feierabend ignorieren
Der Gründer des Messengerdienstes Telegram, Pavel Durov, ist am Wochenende in Frankreich festgenommen worden. Er wurde am Samstagabend nach seiner Ankunft aus Aserbaidschan am Flughafen Le Bourget nahe Paris in Polizeigewahrsam genommen. Gegen Durov liefen Vorermittlungen wegen des Verdachts, sich durch fehlendes Eingreifen bei Telegram und unzureichende Kooperation mit den Behörden des Drogenhandels, Betrugs und Vergehen im Zusammenhang mit Kindesmissbrauch mitschuldig gemacht zu haben. Nun weist Durov in einer Erklärung die Vorwürfe zurück und versucht Meta an den Pranger zu stellen. Telegram-Chef hat "nichts zu verbergen" – Vorwürfe seien "absurd"
Beim Test der Kleinrakete RFA One in der vergangenen Woche auf den schottischen Stehlandinseln ist ein Triebwerk explodiert. Nach einer ersten Auswertung von Videoaufnahmen und zusätzlicher Daten hat Rocket Factory Augsburg (RFA), ein Ableger des Bremer Raumfahrtkonzerns OHB, nun erste mögliche Ursachen für den explosiven Raketentest genannt und Einblick in die geplanten nächsten Schritte gegeben. Das gesamte Startsystem muss neu aufgebaut werden. Der Jungfernflug wird erneut verschoben. Rocket Factory erklärt Grund für Raketenexplosion, Jungfernflug verschoben
Zahlreiche internationale Automobilkonzerne haben Montagewerke in Mexiko errichtet, um dort Fahrzeuge zusammenzubauen und sie dann zollfrei über die Grenze in die USA zu verkaufen. Das nordamerikanische Freihandelsabkommens USMCA macht es möglich. Chinesische Autokonzerne siedeln sich zunehmend an; auch deutsche Autohersteller wie VW, Audi oder BMW sind im Land vertreten. BMW will in den nächsten Jahren 800 Millionen Euro in sein Werk im nordmexikanischen San Luis Potosà investieren. Nun hat der schwedische Automobilhersteller Volvo den nordmexikanischen Bundesstaat Nuevo León für den Bau seines Montagewerks für schwere Lkw ausgewählt. Die neue Fabrik soll die Produktion für den US-Markt ergänzen. Volvo investiert 700 Millionen US-Dollar in ein neues Werk in Mexiko
Apples September-Event steht gewöhnlich ganz im Zeichen des iPhones. Nun bestätigte der Konzern die Veranstaltung unter dem Motto "It's Glowtime". Sie findet erneut nicht live statt, sondern wird als vorab aufgezeichnetes Video gestreamt. Beim iPhone 16 und 16 Pro sind eher Detailverbesserungen als grundlegende Änderungen zu erwarten. Möglicherweise rückt Apple bei der Veranstaltung auch sein KI-Paket Apple Intelligence erneut in den Mittelpunkt. In aktuellen Betas fehlen noch zahlreiche Funktionen. Wohl um dem erwarteten TV-Duell im US-Wahlkampf auszuweichen, hält Apple sein alljährliches iPhone-Event einen Tag früher als erwartet ab. Apple Event 2024 am 9. September bestätigt – iPhone 16 voraus
Auch noch wichtig:
- Ein Intel-Team sollte eine komplett neue CPU-Architektur entwickeln. Das Projekt scheint inzwischen eingestampft zu sein. RISC-V statt Royal Core: FĂĽhrende CPU-Ingenieure verlassen Intel
- Ein 17-jähriger Schüler hat eine Website veröffentlicht, die zeigt, welche Seiten auf Wunsch einer privaten Clearingstelle gesperrt werden. Netzsperren: Schüler kritisiert "Selbstjustiz" der Clearingstelle Urheberrecht
- NASA-Astronaut Matthew Dominick macht ein beeindruckendes Foto des Mondes, das in den sozialen Medien viral geht. Astronaut nimmt atemberaubendes Bild des Mondes von der ISS auf
- Das Technologieunternehmen IBM zieht seine Abteilung für Forschung und Entwicklung aus China zurück. Mehr als 1000 Mitarbeitende sind dort beschäftigt. IBM schließt Forschung und Entwicklung in China und entlässt 1000 Mitarbeiter
- Die unausgereifte Linux-Erkennung im Windows-Update verursacht Probleme bei Parallelinstallationen. Microsofts Workaround soll das beheben, greift aber zu kurz. Secure Boot: Microsoft erweitert Workaround fĂĽr parallele Linux-Installationen
- Bereits Anfang 2024 gab es Berichte ĂĽber eine Fortsetzung. Nun soll die "Star Wars"-Serie rund um Ahsoka Tano als Anakin Skywalkers Padawan weitergehen. Zweite Staffel "Star Wars: Ahsoka" in Vorbereitung
- Zwei Notebook- und zwei Desktop-Rechner von Apple sollen erstmals einen M4-Chip erhalten. Mindestens ein Redesign steht angeblich an. Vier M4-Macs fĂĽr Herbst bei Apple im Test
- Bessere Kameras fĂĽr die Standardmodelle, ein neuer Button und bessere Optiken: Apple hat in Sachen Fotografie beim iPhone 16 offenbar einiges vor. Foto-Features: Was Apple fĂĽr das iPhone 16 plant
- Die gesetzlichen Krankenkassen mĂĽssen ihre Versicherten ĂĽber die elektronische Patientenakte informieren. Ohne Widerspruch kommt die automatisch. Elektronische Patientenakte 3.0: Krankenkassen informieren ĂĽber Opt-out-ePA
(akn)