Bastel-Projekt: Ein Portraitobjektiv aus Holz bauen

Aus einfachen Materialien bauen wir ein Portraitobjektiv, das eine besondere Haptik hat. Zudem erläutern wir die Grundprinzipien der Optik.

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Lesezeit: 19 Min.
Von
  • Erik Golz
Inhaltsverzeichnis

Anfang des Jahres 2024 waren wir in geselliger Runde, als jemand leicht spöttisch sagte: "Drechsle doch mal ein Objektiv aus Holz!" Nach kurzem Nachdenken war meine Antwort: "Kein Problem, ich drechsle ein Portraitobjektiv aus Holz und du stehst Modell." Kurzes Gelächter am Tisch und die Herausforderung stand.

Einige Wochen ruhte die Idee, dann nahm ich mich der Sache an. Zwei Komponenten kann man nicht aus Holz herstellen, zum einen den Anschluss an die Kamera, dafür ist das Bajonett zu filigran. Hier musste ich auf ein bestehendes Bauteil aus einem alten Objektiv zurückgreifen. Zum anderen hat Holz auch keine optischen Eigenschaften, irgendeine Sammellinse geeigneter Brennweite musste also als lichtbrechendes Element dienen.

Kurzinfo
  • Holz als Hauptmaterial
  • Verwendung einer einfachen Nahlinse als bildgebendes Element
  • Optische und mechanische Auslegung

Checkliste

Zeitaufwand: Ein Wochenende

Kosten: Etwa 50 Euro ohne Holz

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Material

  • Nahlinse + 10 dpt
  • Skylightfilter aus der Grabbelkiste / Flohmarkt
  • Defektes Objektiv oder Zwischenring
  • Pappe, Alufolie, schwarzer Filz
  • Holzrohling (kein Nadelholz), D = 90 Millimeter, Gesamtlänge 200 Millimeter

Werkzeug

  • Drechselbank mit Drehzahlregelung
  • 4-Backenfutter mit 100-Millimeter-Standardbacken und 43-Millimeter-Haibacken
  • Bohrfutter oder Spannzangen für den Reitstock
  • Drechselwerkzeuge Schruppröhre, Spindelformröhre, Ovalmeißel, Spitzschaber, Flachschaber
  • Forstnerbohrer 45 Millimeter, 50 Millimeter, 65 Millimeter
  • Persönliche Schutzausrüstung

Das Projekt schien interessant. Wie minimalistisch kann ein optischer Aufbau sein? Reicht eine einfache Sammellinse für vorzeigbare Portraitaufnahmen? Optische Höchstleistung war nicht zu erwarten, ganz im Gegenteil. Trotzdem: Kommt hinterher nur Matsch heraus oder eine samtige Unschärfe wie beim legendären Imagon-Weichzeichner-Objektiv, das mit kontrollierter Dosis von optischen Abbildungsfehlern einen eigenen unvergleichbaren Look erzeugt?

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