OpenSuse 11.3 Milestone 6: Langsamer Abschied vom Radeonhd-Treiber

Die neuste Vorabversion von OpenSuse 11.3 nutzt für Radeon-GPUs nun den X.org-Grafiktreiber "radeon" und nicht mehr den zuletzt maßgeblich von Novell-Entwicklern vorangetriebenen Treiber "radeonhd".

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Die OpenSuse-Entwickler haben kürzlich den Milestone 6 des für Juli geplanten OpenSuse 11.3 zum Download bereitgestellt. Damit ist die Entwicklung in die Stabilisierungsphase eingetreten, in der sich die Entwickler verstärkt auf den Feinschliff konzentrieren und kaum noch größere Änderungen vornehmen.

Eine gab es aber dennoch, denn für Radeon-Grafikkarten nutzt die neue Vorabversion von OpenSuse 11.3 nun Standardmäßig den X.org-Grafiktreiber "radeon" und nicht mehr "radeonhd". Letzter entstand vor Jahren, als sich AMD und ATI zusammenschlossen und wenig später die Zusammenarbeit mit der Open-Source-Community erheblich verbessern wollten. Zu diesem Zweck legte AMD Dokumentation für die Grafikchips offen und entwickelte zusammen mit Novell-Entwicklern "radeonhd". Die Entwickler des Treibers "radeon" für ältere Radeon-Grafikchips waren aber mit eigenen Eigenschaften von "radeonhd" unzufrieden und erweiterten ihren Treiber ebenfalls um Unterstützung der kurzfristig nur von "radeonhd" unterstützten Karten der X1000-Serie. Auch für später erschienene Radeon-Grafikhardware fand sich zumeist in beiden Treibern Unterstützung.

Seitdem bevorzugte OpenSuse für neuere Radeon-Karten den maßgeblich von Novell- und AMD-Programmierern vorangetriebenen Treiber "radeonhd", Fedora und Ubuntu hingegen zumeist den Treiber "radeon", in den Red-Hat- und AMD-Entwickler viel Arbeit steckten; sie stehen auch hinter der KMS-Unterstützung in neueren Kernel-Version. Sie war wohl einer der Gründe für die Opensuse-Entwickler, ebenfalls auf "radeon" umzusteigen. Ob radeonhd noch weiterentwickelt wird, muss sich zeigen. Die Rate der Änderungen am Treibercode ist bereits in den letzten Monaten deutlich zurückgegangen; zudem bietet "radeon" etwas mehr Funktionen und unterstützt neuere Radeon-Grafikchips besser.

(thl)