Donnerstag: Metas AR-Brille der Zukunft, Ubisofts Reaktion auf Spielerkritik

Prototyp einer AR-Brille + Spielekracher verschoben + Google kritisiert Microsoft + Freispruch nach Razzia + Kritik an Tiefsee-Sauerstoff-Studie + #heiseshow

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Frau mit AR-Brille beim Telefonat; Donnerstag: AR-Prototyp, Ubisoft-Korrekturen, Cloud-Wettbewerb, Radio-Dreyeckland-Freispruch, Tiefsee-Sauerstoff & #heiseshow

(Bild: Meta Platforms)

Lesezeit: 7 Min.
Von
  • Frank Schräer

Project Orion von Meta soll beweisen, dass transparente Augmented-Reality-Brillen mit großem Sichtfeld möglich sind. Dabei kommt sie im Formfaktor einer gewöhnlichen Brille. Allerdings ist die jetzt gezeigte AR-Brille nur für Entwickler gedacht, an Modellen für Verbraucher wird noch gearbeitet. Derweil will es Ubisoft aufgrund enttäuschender Verkaufszahlen von "Star Wars Outlaws" beim nächsten Spielekracher besser machen. "Assassin’s Creed Shadows" bekommt mehr Zeit für einen Feinschliff und wird verschoben. Da die Spielefirma gleichzeitig ihre Verkaufsprognosen senkt, bekommt der Aktienkurs einen Dämpfer. Beim Cloud-Geschäft wirft Google Microsoft Missbrauch von Marktmacht vor. Unfaire Lizenzen für Windows Server würden Microsoft in der EU protegieren. Google beschwert sich vor allem darüber, dass Microsoft von Kunden hohe Gebühren verlangt, wenn sie von eigenen Servern zu anderen Cloud-Anbietern umziehen – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Auf der Meta Connect 24 warf der Konzern einen Blick in die Zukunft von Augmented Reality. Mark Zuckerberg stellte auf der Bühne den hochmodernen AR-Brillen-Prototyp "Project Orion" (ehemals: Project Nazare) vor, der transparente Gläser und ein holografisches Display nutzt. Dabei handelt es sich um kein marktreifes oder geplantes Produkt, sondern die laut Meta "fortschrittlichste AR-Brille, die wir je gemacht haben". Sie sieht aus wie eine gewöhnliche Brille, mit etwas dickeren Rändern und Bügeln sowie transparenten Gläsern. Die Bedienung erfolgt mit Handtracking, Stimme und Armband. Sie soll als Basis der Entwicklung holografischer AR-Brillen für Verbraucher dienen: Meta präsentiert mit Project Orion seine AR-Brille der Zukunft.

Die Erwartungen waren hoch, aber die Verkäufe des von vielen Spielern erwarteten "Star Wars Outlaws" haben Ubisoft knapp einen Monat nach Erscheinen enttäuscht. Deshalb hat das französische Videospielunternehmen jetzt seine Verkaufsprognosen nach unten korrigiert und verspricht, aus dem Release dieses Titels zu lernen. Die Folge: Das eigentlich für November geplante nächste große Spiel "Assassin’s Creed Shadows" wird auf nächstes Jahr verschoben. Ubisoft verzichtet zudem auf das bisherige Season-Pass-Modell und bringt das Rollenspiel schon am ersten Tag auch zu Steam. Damit reagiert Ubisoft umgehend auf die Kritik am Release von "Star Wars Outlaws": Ubisoft verschiebt "Assassin’s Creed Shadows", senkt Verkaufsprognose insgesamt.

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Google beschwert sich bei der Europäischen Kommission über Microsoft, weil dieses seine Marktmacht bei Windows Servern missbrauche. Microsoft schreibe seit 2019 unfaire Bedingungen für Windows Server in die Lizenzen, um sich Vorteile im Wettbewerb um Cloud-Aufträge zu verschaffen. Microsoft-Kunden, die bereits selbst Windows Server betreiben, könnten ihre Lizenzen gebührenfrei in Microsofts Cloud ("Azure") oder in die Rechenzentren kleinerer Mitbewerber umziehen. Wollen sie hingegen in die Alibaba Cloud, zu Amazons AWS oder in die Google Cloud umziehen, müssten sie neue Windows Server Lizenzen zum fünffachen Preis kaufen, sagt Google: Microsoft nutzt Windows Server als Druckmittel für Azure.

Der Strafprozess gegen den Autor eines Onlineartikels wegen Verlinkung auf das Archiv der verbotenen Vereinigung "linksunten.indymedia" ist im Juni mit einem Freispruch zu Ende gegangen. Die Staatsanwalt legte zwar Revision ein, begründete diese aber nie. "Mit Beschluss vom 23. September hat das Landgericht (Karlsruhe) die Revision deshalb als unzulässig verworfen", feiert Radio Dreyeckland, auf dessen Webseite der Artikel erschienen ist, einen "Sieg für die Pressefreiheit". Damit ist der Freispruch rechtskräftig, doch prozessiert wird weiter. Dabei geht es um die juristische Aufarbeitung der im Nachhinein für rechtswidrig erklärten Razzien bei Radio Dreyeckland: Freispruch für Link zu linksunten.indymedia ist rechtskräftig.

Anfang August sorgte eine Studie für Aufsehen, die unerwartete Sauerstoffproduktion durch Manganknollen am Meeresboden nachgewiesen haben will. Nun steht diese Forschung unter heftiger Kritik. Sowohl unabhängige Wissenschaftler als auch ein Tiefseebergbauunternehmen äußern erhebliche Zweifel an den Ergebnissen. Das Tiefseebergbauunternehmen, das einige der Forschungsreisen des Forschungsteams finanziert hat, wirft den Autoren schwerwiegende methodische Mängel und selektive Berichterstattung bei ihrer Studie vor. Ein zentraler Kritikpunkt betrifft ein Kontrollexperiment ohne Sediment oder Knollen, das ebenfalls höhere Sauerstoffkonzentration zeigte, aber in der Studie nicht erwähnt wurde. Bergbaufirma kritisiert Studie: Doch kein Tiefsee-Sauerstoff?

In der heutigen Ausgabe der #heiseshow besprechen wir Mozillas Ankündigung, seine Mastodon-Instanz zu schließen und das Fediverse zu verlassen. Welche Auswirkungen könnte dies auf die dezentrale Social-Media-Landschaft haben? Ist dies ein Indikator für größere Probleme im Fediverse? Derweil diskutiert Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck Möglichkeiten, den E-Auto-Markt anzukurbeln. Ist eine erneute staatliche Förderung der richtige Weg? Welche Alternativen gibt es, um die Elektromobilität voranzutreiben? Zudem erörtern wir, warum immer mehr Open-Source-Maintainer hinwerfen. Was sind die Hauptgründe für diesen Trend? Wie kann die Community diesem Problem begegnen? Das sind die Themen heute um 17 Uhr live in der #heiseshow: Fediverse-Flucht, E-Auto-Förderung, Open-Source-Maintainer.

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