Audis Ideen für neue Lichttechnik

Inhaltsverzeichnis

Der grundlegende Vorteil von Matrix-Scheinwerfern, das Leuchtverhalten durch Ansteuern einzelner LEDs zu verändern, lässt sich natürlich nutzen, um dynamisches Kurvenlicht zu erzeugen. So lässt sich eine Funktion nutzen, die bei Audi MMI Navigation plus heißt: Weil das Navigationsgerät die Strecke kennt, kann abhängig von der Straßensituation das Licht quasi präventiv umgestellt werden. So lässt sich vor einer Kreuzung das Abblendlicht einstellen – oder auch im Ortsverkehr, wo dies rechtlich bedingt ohnehin erforderlich ist. Wie bei Opel zuletzt angedacht kann man Letzteres im Prinzip auch an die Geschwindigkeit knüpfen. Das schränkt aber die Anwendungsvielfalt ein, weil sich so zum Beispiel innerstädtische beleuchtete Schnellstraßen nicht berücksichtigen lassen.

Neue Designfreiheiten

Matrix-Scheinwerfer haben aber auch weitere Vorteile, die nichts mit ihrem Leuchtverhalten zu tun haben. Erstens erfordern sie keine mechanische Verstellung für Abschattungseinheiten oder die Winkelverstellung, zweitens dürften sie bei weiter fortschreitender Technik nochmals weniger Bauraum beanspruchen. Schließlich erlauben sie Freiheiten bei der Gestaltung, die ein Licht mit Einzelreflektor eben nicht erlaubt. Sicherlich sind bei Scheinwerfern formalen Spielchen wie beim LED-Tagfahrlicht Grenzen gesetzt, aber für die Gestaltung der gesamten Scheinwerferform entstehen neue Möglichkeiten.

Die Herausforderungen bei LED-Scheinwerfern sieht Audi in sehr geringen Toleranzen bei Fertigung und Montage, der Gesamteffizienz, der Homogenität der Lichtverteilung und der Luftführung in den Scheinwerfern. Der Hersteller meint aber all diese Herausforderungen zu beherrschen und will „in absehbarer Zeit“ eine Serienentwicklung auf den Markt bringen.

Vernetztes Licht

Derzeit sind LED-Scheinwerfer noch eine ziemlich teure Angelegenheit, wie der Blick in die Ausstattungslisten verschiedener Hersteller zeigt. Allerdings schreitet die Großserienproduktion von LED-Elementen immer weiter voran und Hersteller wie etwa Osram können ein immer breiteres Portfolio von spezialisierten Varianten anbieten. Hoffentlich geht bei dieser Entwicklung ein Aspekt nicht unter: Wenn nur ein Leuchtelement seinen Geist aufgibt, muss wahrscheinlich für teures Geld der ganze Scheinwerfer getauscht werden – hier sind neue Lösungen gefragt.

Angesichts der vielen Vorteile von Matrix-LED-Scheinwerfern dürften sie sich dennoch durchsetzen – auch weil mit ihnen die Vernetzung so gut funktioniert, die in diesem Fall sogar das Auto selbst und Daten aus der Umwelt betrifft. (ggo)