Auf dem Sprung

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Oder doch nicht? Bei der 125er-Zweitakter sollte man sich darüber klar sein, dass der 94-kg-Floh hypernervös ist und hohe Drehzahlen braucht. Wer zur goldenen Mitte in Gestalt der 350 EXC-F greift – und sie ist zurzeit das meistverkaufte Modell – wird rasch feststellen, dass sie sagenhafte Drehzahlreserven und fast soviel Leistung wie die 450er besitzt. Beeindruckend, aber im tiefen Gelände auch sehr fordernd. Nur die Zielgruppe der 500er bleibt eindeutig: Experten mit Bombenkondition. Auch wenn KTM die PS-Zahlen nie offiziell bekannt gibt, ist es ein offenes Geheimnis, dass in dem Boliden rund 60 PS stecken bei einem Gewicht von – laut KTM – 111,5 kg ohne Sprit. Anders ausgedrückt: Das Monster zieht einem gewaltig die Arme lang.

Für den Geländeeinsatz konzipiert

Letztendlich wird man die persönliche Ideal-KTM nur durch Testfahrten herausfinden. Es sei an dieser Stelle ausdrücklich darauf hingewiesen, dass alle EXC-Modell nur schwer gedrosselt Gnade vor dem TÜV finden. Die strengen Abgas- und Geräuschvorschriften lassen die offene Version nicht für den Straßengebrauch zu. Aber die mit groben Stollen bereiften asketischen Sportenduros mit schmaler Sitzbank und gewaltiger Höhe sind ohnehin für den Geländeeinsatz konzipiert.

Die Krone der EXC-Baureihe stellen die Six-Days-Modelle dar. Sie werden jedes Jahr mit der Flagge des jeweiligen gastgebenden Landes dekoriert – dieses Jahr hat Argentinien die Ehre – und durch diverse edle Komponenten aufgewertet wie unter anderen einer 48 mm dicke 4CS-Closed-Cartridge-Gabel von WP, aus dem vollen gefräster Gabelbrücke, geänderter Sitzbank, Motorschutz und einen Kühlerventilator, der den Einzylinder vor dem Hitzetod bewahren kann. Ja, sie sind etwas teurer, die Viertakter kosten 700, die Zweitakter 600 Euro mehr. Die Preise für die „normalen“ Modelle beginnen bei 7445 Euro für die kleine 125 EXC und reichen bis 9595 für die EXC 500. (mfz)