KTM Sportenduros Jahrgang 2015

Auf dem Sprung

Die orange eingefärbten Enduristen fiebern der jährlichen Präsentation der neuen KTM-Sportenduros mindestens ebenso entgegen wie die Apple-Jünger der Vorstellung des neuen iPhones

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Für 2015 bekommen die EXC-Modelle von KTM neue Graphics, einen orange lackierten Rahmen und schwarze Felgen von Giant, um die wichtigsten optischen Änderungen zu nennen. 15 Bilder
Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Ingo Gach
Inhaltsverzeichnis

München, 22. Juni 2014 – Als unbedarfter Motorradfahrer fragt man sich natürlich, was will der Marktführer im Offroad-Segment überhaupt noch an seinen EXC-Modellen verbessern? Die österreichische Marke hat mittlerweile ein Dauerabo auf WM-Titel und, seit sie Husqvarna gekauft hat, auch kaum noch Konkurrenz. Doch KTM fürchtet nichts mehr als den Stillstand, das bezeugt schon das Firmenmotto „Ready to race“.

Für das Modelljahr 2015 war bei den Sportenduros keine Revolution zu erwarten, vielmehr legte man das Augenmerk auf Detailverbesserung. Das Gesamtpaket EXC ist sehr gelungen, doch es sind die Kleinigkeiten, die über Sieg oder Niederlage im Rennen entscheiden und die Hobbyenduristen glücklich machen.

Im Kontrast

Zunächst ist natürlich der optische Eindruck wichtig, und dieses lackierte KTM auch die Rahmen in der Markenfarbe. Im Kontrast dazu stehen die schwarzen Felgen, die nun von der Firma Giant bezogen werden und bislang nur auf den teureren Six-Days-Modellen zu finden waren. Sogar die Drahtspeichen sind schwarz beschichtet. Die CNC-gefertigten Naben sollen steifer sein als bisher. Ebenfalls solider fällt nun der Handschutz aus, hingegen sind die Griffgummis etwas softer und bieten mehr Grip.

Beim Lenkerhersteller wechselte man von Renthal auf Neken, was aber keinen Unterschied macht. Eine echte Verbesserung findet sich im winzigen Cockpit, der MAE Tacho integriert auch die Infolämpchen und bleibt dennoch kompakt. Jedes überflüssige Gramm wird vermieden, so lieben es die Enduristen.

Am Fahrwerk wurde nicht viel herumgedoktert, die bewährte Upside-down-Gabel von WP und das Federbein desselben Herstellers sind über jeden Zweifel erhaben, auch wenn die PDS-Technik – das Federbein wird nicht über Umlenkungen, sondern direkt angesteuert – in Expertenkreisen immer wieder zu Diskussionen führt. Aber nochmal: KTM hat mit PDS-Federbeinen schon unfassbar viele nationale und internationale Titel eingefahren, da kann es sicher nicht schlecht sein. In Mattighofen weist man darauf hin, dass die Bodenfreiheit mit dem PDS höher sei, was im Endurosport immanent wichtig ist.