Elektrischer Golf ab 2013 in Serie
VW hat in Berlin die Studie eine Golf mit Elektroantrieb vorgestellt. Ab 2011 sollen 500 dieser Golf blue-e-motion einem Langzeittest unterzogen werden, bevor sie 2013 in Serie gehen sollen
- ghe
Berlin, 4. Mai 2010 – Smart und Mini erproben schon seit über einem Jahr den elektrischen Antrieb im Alltag. 2011 will Volkswagen nachziehen und 500 Golf blue-e-motion in Großstädten testen. Zwei Jahre später sollen elektrische Antriebe für Golf und Jetta dann in Serie gehen. Auf der Gründungsveranstaltung „Nationale Plattform Elektromobilität“ in Berlin wurde der Golf mit E-Motor vorgestellt.
Bis zu 115 PS
Der vorne eingebaute Motor des frontgetriebenen Elektro-Golf leistet dauerhaft 50 kW (68 PS), maximal lassen sich bis zu 85 kW (115 PS) abrufen. Die im Kofferraum, unter der Rücksitzbank und im Mitteltunnel untergebrachten Lithium-Ionen-Batterien haben eine Kapazität von 26,5 kWh. Damit soll der Golf blue-e-motion maximal 150 km weit kommen. Selbst wenn davon nur realistische 100 km übrig bleiben würden, wären die meisten Strecken in der Stadt abgedeckt. Das maximale Drehmoment von 270 Nm liegt ab der Startdrehzahl an. Als Höchstgeschwindigkeit gibt VW für den E-Golf 140 km/h an.
Weniger Kofferraum
Der jetzt vorgestellten Studie des elektrischen Golf merkt man den Ursprung als Auto mit Verbrennungsmotor noch an: Das Kofferraumvolumen schwindet wegen des separat gekühlten Hochvolt-Speichers von 350 auf 237 Liter und mit einem Gewicht von 1545 kg wiegt der Wagen 205 kg mehr als ein Golf BlueMotion TDI. Dabei legt Volkswagen Wert darauf, dass der Elektromotor zusammen mit dem Eingang-Getriebe und dem Differenzial platz- und gewichtssparend eine Einheit bildet. Mit an Bord sind auch Rekuperation, also die Rückgewinnung von Energie beim Bremsen, und die Möglichkeit zum so genannten Segeln. Dabei wird der Motor bei konstanter Geschwindigkeit ohne „Gas-geben“ ausgekuppelt, um so ein möglichst widerstandsarmes Rollen zu ermöglichen.
Prämie weiter umstritten
VW-Chef Martin Winterkorn hat auf der Gründungsveranstaltung „Nationale Plattform Elektromobilität“ in Berlin flächendeckenden Ausbau eines Systems von Ladestationen und eine Nachhaltigkeitsprämie für Elektrofahrzeuge gefordert. Ein Prämie beim Kauf eines Elektroautos lehnte Kanzlerin Merkel bislang allerdings ab. (imp)