Fahrbericht: Renault Grand Scénic dCi 160

Inhaltsverzeichnis

Cockpit, Sitze und Ausstattung sind weitgehend mit dem Renault Scénic identisch. Die Sitze sind bequem, lassen sich vielfältig verstellen. Das Interieur bietet zahllosen Ablagen, von denen besonders die verschiebbare Mittelkonsole und das Handschuhfach großzügig dimensioniert wurden. Das Angebot an Assistenzsystemen ist umfangreich und reicht vom Spurverlassens- und Müdigkeitswarner bis zu Abstandstempomat und Notbremsassistent. Eine adaptive Dämpfung glaubt Renault trotz der anwählbaren Fahrmodi allerdings einsparen zu können. An die Bedienung der zahlreichen Funktionen mittels eines hochkantigen Touchscreens mit einer Diagonale von 8,7 Zoll gewöhnt man sich schnell.

Kein Leichtgewicht

Der 4,64 Meter lange Renault Grand Scénic ist mit über 1,7 Tonnen kein Leichtgewicht, was ihn mit den kleinen Ottomotoren mit 115 und 130 PS spürbar verhalten wirken lässt. Der deutlich kräftigere Dieselmotor im dCi 160 läuft ähnlich kultiviert, wie wir ihn schon im Renault Espace kennengelernt haben. Die Nutzung seines schmalen Drehmomentbandes unterstützt ein serienmäßiges Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe, während die elastischeren Ottomotoren eins mit sieben Stufen bekommen. Der Vierzylinder leistet 118 kW / 160 PS und ein maximales Drehmoment von 380 Nm, das ab 1750/min zur Verfügung steht. Der Normverbrauch liegt bei 4,7 Litern Diesel auf 100 Kilometern. Aus dem Stand beschleunigt der Grand Scénic in 9,9 Sekunden und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 208 km/h.

Bei starker Beschleunigung bekommen Traktionskontrolle und die 195er Reifen bisweilen gut zu tun, die Antriebsleistung auf die Fahrbahn zu bringen – aber wer fährt einen Familienvan schon wie einen Sportwagen? Sicher ist die Antwort auf diese Frage eine Erklärung dafür, dass der Scénic nicht kräftiger motorisiert angeboten wird. Wer genau hinfühlt, mag Komfortnachteile der Ökoreifen verspüren, doch machen sich die beim Grand Scénic weniger bemerkbar als beim kurzen, insbesondere verhält sich die Vorderachse gelassener. Insgesamt aber fügt sich das Paket aus Antrieb und Fahrwerk zu einem ausreichend harmonischen Ganzen, das seinerseits gut zum Profil des Autos passt.

Die gefahrene Variante mit dem 160-PS-Diesel ist bislang nur in annähernder Vollausstattung „Bose Edition” erhältlich und kostet dann ab 33.190 Euro. Mit dem 115 PS leistenden Ottomotor ist ein Grand Scénic aber schon ab 19.990 Euro im Angebot. Damit unterbietet er den Marktführer im Segment ziemlich deutlich: Der mit knapp 13 Zentimeter kürzere VW Touran TSI BlueMotion Technology als 110-PS-Einstiegsmodell „Trendline” kostet 23.625 Euro. (fpi)