Opel: Thomas Sedran wird der neue Chef

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Sedran arbeitete mehr als zehn Jahre für Roland Berger Strategy Consultants, zuletzt als weltweit Verantwortlicher für das Competence Center Automotive. Bis zu seiner Berufung in den Opel-Vorstand war er einer der Leiter des Geschäftsbereichs Europäische Automobilindustrie bei der Unternehmensberatung AlixPartners in München. In dieser Position hat er seit 2009 sehr eng mit Opel zusammengearbeitet. Er hat die jüngste Sanierung des Autobauers begleitet, bei der das Werk Antwerpen geschlossen und rund 8000 Mitarbeiter entlassen wurden. Wie sich jetzt zeigt, griff die Restrukturierung zu kurz. Weil der Absatz in Europa einbrach, leidet Opel weiterhin unter teuren Überkapazitäten.

Akzeptiert bei Arbeitnehmern

Schon vor der Wahl im Aufsichtsrat hieß es aus dem Unternehmen, Sedran werde vom Management genauso akzeptiert wie von den Arbeitnehmervertretern. Im Lager der Arbeitnehmer wird Sedran für seine Entscheidungsfreude gelobt. Er kenne das internationale Autogeschäft sehr gut und begreife schnell. Ein Insider sagt aber auch: „Manchmal verspricht er mehr, als er halten kann.“ Dem Vernehmen nach genießt Sedran größtes Vertrauen bei Opel-Aufsichtsrats- und GM-Europa-Chef Steve Girsky, der Sedran von München nach Rüsselsheim gelockt hatte. Auch die Opel-Händler unterstützen Sedran, der an der Universität Hohenheim seinen Abschluss als Master of Business Administration machte und an der Ludwig Maximilian Universität München promovierte.

Der gebürtige Augsburger Sedran lebt in zweiter Ehe und ist Vater von fünf Kindern. Im Unternehmen gilt er als umgänglich und sympathisch, aber auch als sehr direkt. „Er spricht unangenehme Sachen offen an“, heißt es. Gleichzeitig gilt er als Mann der Tat. Kürzlich führte er Opel zurück ins Fußball-Sponsoring, auch wenn der Hersteller bei keinem Verein als Hauptsponsor auftritt. Dabei sagte er: „Fußball ist eine gute Plattform zur Kommunikation mit unseren Kunden. Wir wollen gemeinsam Emotionen teilen.“ (dpa) (imp)