Übergangslösung

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Mit der Dynamik ist es ohnehin nicht so weit her, wie es die Fahrleistungen (7,6 Sekunden auf 100 km/h, 217 km/h Spitze) vermuten lassen. Oh ja, der GTE zieht mächtig nach vorne. Das hohe Leergewicht von 1599 Kilogramm raubt ihm aber eine Sportwagen-mäßige Leichtigkeit in Kurven. Von Gier ist keine Spur. Zum Vergleich eine Auswahl anderer Golf-Versionen: e-Golf 1585 kg, 1.6 TDI ab 1299 kg, 1.2 TSI ab 1205 kg, der GTD mit DSG startet bei 1395 kg.

Mäßige Verbrauchswerte

Der Ballast ist spürbar, und er ist einer der Gründe für die mäßigen Verbrauchswerte, die wir mit dem GTE erzielt haben. Ein weiterer liegt in den 225er-Winterreifen (wegen der modischen 18-Zoll-Felgen mit verletzungsgefährdender und komfortschmälernder 40er Flankenhöhe), die den Rollwiderstand erhöhen. Serienstandard ist 205/55 R16, eine immer noch üppige Breite, wie sie vor einigen Jahren nur bei ausgewachsenen Geländewagen üblich war. Die Werksangabe verändert sich – siehe Konfigurator – mit diesen Pneus deutlich: Der Verbrauch nach NEFZ liegt dann schon bei 1,7 Litern (entsprechend 39 g CO2/km). Ein Mischwert, bei dem der Stromverbrauch (Norm: 12,4 kWh / 100 km) mit Null angerechnet wird und der Benzinkonsum (Norm: 4,9 Liter) in Abhängigkeit der elektrischen Reichweite ins Verhältnis gesetzt werden.

Wenn die Batterie nicht leer ist, startet der GTE automatisch im E-Modus. Da bedeutet, dass die Aufheizphase des Innenraums (im Test war die Klimaautomatik durchgehend auf 22 Grad gestellt) auf Kosten der Batterie geht. An einem fünf Grad kühlen Morgen nach nächtlicher Vollladung begann eine simulierte Pendelfahrt am Hamburger Stadtpark. Während der Rush-hour war der Verkehr dicht, die Straße war nass, und Sprühregen trübte die Sicht. Maßvoll, aber nicht schleichend ging es über die Ausfallstraßen Richtung Autobahn – noch vorm Maschener Kreuz sprang der TSI an. Die eingangs erwähnten 19 Kilometer waren das Resultat.

Maximal erzielten wir 34 elektrische Kilometer. Dabei haben wir den GTE an der Ladesäule vorklimatisiert, die äußeren Bedingungen (trockene Fahrbahn) waren besser, und wir nutzten den Windschatten der Lkw, eine insgesamt also fast manipulative Situation. Das Gros der Stromtouren endete zwischen 20 und 25 Kilometern.