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Der schwedische Kombi mit Allradantrieb kommt 2012 in den Handel

Volvo V60 Plug-in-Hybrid: Diesel- und E-Motor kombiniert

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2012 soll der Volvo V60 Plug-in-Hybrid in Serie gehen. Die Schweden haben dabei einen Diesel- mit einem Elektromotor kombiniert. Das bietet bisher nur Peugeot an. Doch der Volvo kann auch an der Steckdose Energie nachfassen

Köln, 20. Oktober 2011 – Auf dem Genfer Autosalon im Frühjahr stand er noch als Studie, im kommenden Jahr soll der Volvo V60 Plug-in-Hybrid nun in Serie gehen. Das Besondere: Die Schweden haben einen Diesel- mit einem Elektromotor kombiniert. Das bietet bisher nur Peugeot an. Doch der Volvo kann zusätzlich auch an der Steckdose Energie nachfassen.

Diesel vorn, E-Motor hinten

Die Vorderräder des Fahrzeugs werden von einem Fünfzylinder-Turbodiesel mit 2,4 Litern Hubraum, 215 PS und 440 Nm Drehmoment angetrieben, der auch im größeren Volvo V70 [1] angeboten wird. Der Motor wird mit einer Sechsgang-Automatik kombiniert. Bis dahin entspricht das Auto dem Volvo V60 D5 Geartronic. Doch die Hinterachse wird von einem Elektromotor mit 51 kW und 200 Nm angetrieben. Die Akkus unter dem Ladeboden arbeiten mit Lithium-Ionen-Technik und speichern 12 kWh. Integriert ist ein Rechner, der ständig Temperatur und Ladezustand von jeder einzelnen der 200 Zellen überwacht. Eine Wasserkühlung, die mit der Klimaanlage des Fahrzeugs verbunden ist, ist ebenfalls integriert.

Zusammen schneller

Mit drei Tasten in der Mittelkonsole können die Fahrmodi Pure, Hybrid oder Power gewählt werden. Im Pure-Modus fährt das Auto rein elektrisch, solange dies möglich ist – die Reichweite soll dabei bis zu 50 Kilometer betragen. Die zweite Betriebsart Hybrid stellt den Standardmodus dar und ist beim Fahrzeugstart aktiviert. Im Einstellungsmenü des Fahrzeugs lässt sich die Länge der geplanten Route angeben – kurz, mittel oder lang. So kann die Elektronik die ideale Balance der beiden Antriebsarten berechnen. Im Power-Modus wird das System auf optimale Leistung getrimmt. Diesel und E-Motor gemeinsam mobilisieren dann 285 PS und 640 Nm. Damit schafft der Schwede den Standardsprint auf 100 km/h in 6,9 Sekunden. Zum Vergleich: Der V60 D5 Geartronic braucht mit 7,7 Sekunden etwas länger.

Allradantrieb

Wie beim Peugeot 3008 HYbrid4 [2], dem bislang einzigen Dieselhybrid auf dem deutschen Markt, ergibt sich durch den konventionellen Antrieb vorn und den Elektromotor hinten ein Allradsystem. Das soll das Anfahren auf rutschigem Untergrund erleichtern und bleibt bis zu einer Geschwindigkeit von 100 km/h aktiv. Aktiviert der Fahrer den AWD-Modus, arbeitet der Diesel immer. Er sorgt über den Generator für Strom, sodass die Hinterachse kontinuierlich angetrieben werden kann. Der V60 Plug-in-Hybrid ermöglicht es dem Fahrer auch, Strom für später zu sparen – zum Beispiel für eine Zone, in der nur lokal emissionsfreie Autos erlaubt sind. Wenn diese Option gewählt ist, bleibt die Batterie stets soweit geladen, dass etwa 20 Kilometer rein elektrisch gefahren werden können.

Bremsen in zwei Stufen

Das Bremssystem ist zweistufig aufgebaut. Verzögert der Fahrer nur wenig, wird der Elektromotor an der Hinterachse zum Generator und lädt die Batterie. Mit dieser Rekuperation wird dann die Batterie geladen. Die mechanischen Bremsen werden erst dann aktiviert, wenn eine stärkere Verzögerungsleistung gefordert ist als über den Elektromotor erzeugt werden kann.

Ab 2012 zu kaufen

Als Plug-in-Hybrid lässt sich die neue V60-Version auch an der Steckdose aufladen. Das geschieht an der normalen Haushaltssteckdose mit 230 Volt und, je nach Anschluss, mit 6, 10 oder 16 Ampere. Bei einer Stromstärke von 6 Ampere dauert eine volle Ladung 7,5 Stunden. Mit 10 Ampere verkürzt sich die Zeit auf 4,5 Stunden, mit 16 Ampere auf 3,5 Stunden. Der Innenraum kann während des Aufladens auch vorgeheizt oder gekühlt werden. Die Batterien werden beim Aufladen auf eine ideale Arbeitstemperatur von 20 bis 30 Grad Celsius gebracht. Der Zeitpunkt des Ladens wird über das Einstellmenü im Fahrzeug festgelegt oder aus der Ferne via Smartphone-App. 2012 soll der V60 Plug-in-Hybrid auf den Markt kommen. Zu welchem Preis, steht noch nicht fest.


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-1363910

Links in diesem Artikel:
[1] https://www.heise.de/autos/artikel/Volvo-V70-Schweden-Kombi-mit-ueberarbeitetem-Diesel-Angebot-1271773.html
[2] https://www.heise.de/autos/artikel/Peugeot-3008-HYbrid4-auf-Diesel-Sparkurs-1348903.html