Vorstellung: BMW 3er Touring 2019

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Zu Zeiten des ersten 3er Tourings waren die Highlights in der Sonderausstattungsliste ein Airbag für den Fahrer, Klimaanlage und ABS. Wer nachts mehr wollte, konnte kleine Wischer an den Streugläsern ordern, was für den Touring 1990 stolze 710 DM extra gekostet hat. Heute gibt es das nicht mehr, die Optionen sind gänzlich andere. LED-Scheinwerfer sind nun ohne Zuzahlung dabei. Wer mehr ausgeben mag, kann eine Matrix-Funktion bestellen oder auf Laserlicht umsteigen. Neu ist die Option auf eine Akustikverglasung der Seitenfenster – eines der Extras, die wir empfehlen.

Zwei Handys

Viele Kunden werden vermutlich in die große Ausbaustufe des Infotainmentsystems investieren, zu der dann auch ein Display als Kombiinstrument gehört. Rundinstrumente sind dann passé, der Drehzahlmesser läuft entgegen dem Uhrzeigersinn. Anders als im 5er ist im 3er weiterhin das Soundsystem von Harman/Kardon das Maximum. Eine Kuriosität bleibt die Entscheidung, nur Apple CarPlay und kein Android Auto anzubieten, gleichzeitig den digitalen Schlüssel aber nur für einige Samsung-Handys freizuschalten. Wer den kompletten Funktionsumfang nutzen wollte, müsste also zwei Handys mit unterschiedlichem Betriebssystem verwenden.

Natürlich liefert BMW auf Wunsch eine ganze Armada an Assistenten mit dazu. Diverse Helfer gibt es fürs Spurhalten und -wechseln, der Beachtung von Tempolimits, beim Einparken, der weitreichenden Warnung vor anderen Verkehrsteilnehmern, die dem Kombi zu nahe kommen könnten. Wer mag, kann den 3er auch weiter dynamisieren mit entsprechend ausgelegtem Fahrwerk, Lenkung mit anderer Kennlinie, größerer Bremse und einem Differenzial mit variabler Sperrwirkung. Eine Empfehlung damals wie heute sind die vielfältig einstellbaren Sportsitze, die deutlich bequemer sind als die Seriensitze. BMW will letztere verbessert haben, was schon oft versprochen wurde. Ich würde an diesem Punkt nicht anfangen zu sparen.

Wird teuer

Vorab verriet BMW noch nichts zu Preisen, doch die Limousine weist die Richtung, in die es gehen wird. Eine 320i Limousine kostet ohne weitere Extras bereits knapp 40.000 Euro, der Kombi-Zuschlag dürfte bei etwa 2000 Euro liegen. Mit Dingen wie Navigationssystem, einer zweiten Temperaturzone der Klimaautomatik, Einparkhilfe und Digitalradio kommt noch ein heftiges Sümmchen hinzu.

All das und vieles andere gab es vor gut 30 Jahren noch nicht. Der Meisterleistung von Max Reisböck, die ohne gravierende Änderungen in Serie ging, schauen nicht nur viele Youngtimer-Fans gern hinterher. Sein Nachfahr wird seine Fans finden, trotz hoher Preisen und unterdurchschnittlicher Raumausnutzung. Denn letzteres war genau genommen Mitte der 1980er-Jahre auch keine Stärke des schon damals nicht billigen Dreiers. Ein riesiger Erfolg wurden er und seine Nachfolger trotzdem. (mfz)