Chancen für Quereinsteiger – wie IT-Neulinge und erste Projekte zusammenfinden

Seite 4: Erfahrungswerte

Inhaltsverzeichnis

In den vergangenen Jahren haben in unserem Unternehmen über 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Traineeprogramm durchlaufen – mehrheitlich erfolgreich. Wenn es jedoch zu Problemen kam, die schließlich zur Auflösung des Trainee-Verhältnisses führten, lag es vorrangig daran, dass (ehrlicherweise gesagt auch gegenseitig) gewisse Erwartungen nicht erfüllt wurden, was einerseits die Verfügbarkeit der Trainer und andererseits die erwartete Leistungsbereitschaft betraf.

Jedes Mal, wenn ein Trainee vorzeitig ausschied, haben wir die Gründe genau analysiert und sowohl das Training wie auch besonders das Auswahlverfahren nachgeschärft. Durch diese Lernkurve hat sich die Abbrecherquote von mehr als 50 Prozent in den ersten Jahren auf 9 Prozent im vergangenen Jahr deutlich reduziert. Unser Ziel ist es, nur solche Kandidaten an Bord zu nehmen, bei denen wir uns sehr sicher sind, dass sie erfolgreich sein werden.

Bei Betrachtung der Statistik der vergangenen Jahre ist es hochinteressant, aus welchen Branchen die Kandidatinnen und Kandidaten teilweise kamen – von (absolvierten wie abgebrochenen) Studiengängen wie BWL, Chemie oder Lehramt bis hin zu Ausbildungen wie Steuerfachgehilfen oder Rettungssanitäter hat sich eine große Bandbreite an Menschen auf das Programm beworben – und konnte den Anforderungen gerecht werden.

Das Trainee-Programm hat sich für unser Unternehmen als sehr erfolgreich erwiesen, viele der Kolleginnen und Kollegen haben es durchlaufen und rein rechnerisch liegt jetzt eine Erfolgsquote von 90 Prozent vor. Die Übergänge in die ersten Kundenprojekte verliefen in den meisten Fällen glatt, natürlich war es auch schon mal holprig: Die Erwartungen der Kunden wurden nicht vollständig getroffen. Das ist allerdings kein Problem, das ausschließlich den Einsatz von Junioren betrifft.

Gegenüber Projektkunden ist es wichtig, mit offenen Karten zu spielen – wir kommunizieren klar, dass es sich bei dem Mitarbeiter um einen Quereinsteiger handelt, der auf Juniorlevel gehoben wurde. Wir weisen allerdings im Zuge dessen auch darauf hin, was die Mitarbeiterin beziehungsweise der Mitarbeiter in den vergangenen Monaten geleistet hat und welche Entwicklung hinter ihr/ihm liegt.

Ein wie hier beschriebenes Trainee-Programm kann ein Mittel zur Lösung vieler Probleme sein – zum Beispiel versetzt es ein Unternehmen in die Lage, passende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden, zu fördern und zu formen. Gleichzeitig öffnet es vielen willigen Quereinsteigern die Tür.

Diese Chance haben sie sich redlich verdient, denn schließlich kann sich aus der anfänglichen Annahme "der kann ja nichts von dem, was wir brauchen" die Überzeugung entwickeln: "Ja, der kann genau das, was wir auch machen".

(mdo)