China Industries: Wie weit das Land technologisch wirklich ist

Aus der Ferne wirkt China wie ein riesiger Machtblock. Doch je genauer man hinschaut, desto widersprüchlicher wird das Bild.

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(Bild: rongyiquan/Shutterstock.com)

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Wohl an keiner anderen Zahl lässt sich die ganze Widersprüchlichkeit Chinas besser festmachen als an dieser: 5,2 Prozent. So viel ist Chinas Bruttoinlandsprodukt bis September gegenüber dem Vorjahr gewachsen.

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Das ist, je nach Sichtweise, sehr viel, ziemlich dürftig oder ein Hinweis auf einen fundamentalen Wandel. Viel sind fünf Prozent im Vergleich zum deutschen Wirtschaftswachstum, das in den vergangenen 30 Jahren selten über drei Prozent hinauskam. Ziemlich dürftig sind diese fünf Prozent hingegen, wenn man sie mit dem bisherigen Wachstum der Volksrepublik vergleicht. Das lag regelmäßig im zweistelligen Bereich.

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Man kann darin eine vorübergehende Verschnaufpause sehen. Aber auch eine grundlegende Wende. Jahrzehntelang trug China als "Werkbank der Welt" erheblich zum westlichen Wohlstand bei. Für die westlichen Industrienationen war das sehr praktisch. Sie konnten die Folgen ihres Konsums – etwa Umweltverschmutzung oder prekäre Arbeitsverhältnisse – bequem nach Fernost auslagern.