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Seite 2: Keynotes und Ausblick

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John Duimovich (IBM) während seiner Keynote

(Bild: Anne Jacko, Eclipse Foundation)

Auch thematisch war viel von Weiterentwicklung und dem Überkommen alter Muster die Rede. So wies IBMs Chief Technology Officer of Java John Duimovich in seiner Keynote darauf hin, dass viele Programmierer sich zu einfach vom Schaffen von Innovationen abhalten ließen, weil die Angst, alte Anwendungen zu zerstören, zu groß sei. Neuheiten sollten allerdings unabhängig von Technik sein dürfen, da Stillstand sonst unvermeidbar wäre und Rückwärtskompatibilität dem nicht um jeden Preis im Weg stehen dürfe.

Ein von ihm angeführtes Beispiel ist Java, dass in seiner jetzigen Form als Programmiersprache nicht mehr den durch die Cloud steigenden Anspruch an Komplexität, Sicherheit und Kompatibilität von Anwendungen nachkommen könne. Der Versuch einer Lösung für dieses Problem sieht er in der Einführung von Modularität in Javas virtueller Maschine (JVM), sagte aber auch, dass Java nur durch gemeinschaftlichen Einsatz aktuell zu halten ist. Modularisierung und Versionierung sind angesichts des stärker werdenden Cloud-Themas Konzepte, die generell von allen Entwicklern zu bedenken sind.

Da die Zahl von Endgeräten pro Kopf im Steigen inbegriffen ist, ist die Entkopplung von Software und Gerät immer wichtiger. In dem Zusammenhang war häufig auch der Konflikt "native" gegen Webanwendung Thema.

Christian Heilmann (Mozilla) erklärt Prinzipien der App-Entwicklung

(Bild: Anne Jacko, Eclipse Foundation)

In seiner Keynote "Welcome to the New Web" machte beispielsweise Christian Heilmann von Mozilla auf den Umstand aufmerksam, dass sich Hardwarehersteller in puncto Unterstützung für fremde Techniken nach wie vor unnachgiebig zeigten, sodass die Entwicklung für mehrere Plattformen nur über erheblichen Mehraufwand oder durch die Hilfe von Brückentechniken gelingen kann. Entsprechende Projekte konnten im Laufe der Konferenz aus diesen Gründen erhebliches Interesse auf sich ziehen. Webtechniken wie HTML5 können das Problem bis jetzt nur ansatzweise lösen, da natives Look and Feel eine hohe Priorität bei vielen Entwicklern besitzt und nur mit Mehrarbeit zu erreichen ist. Zu vernachlässigen sind diese Ansätze allerdings nicht, viele setzen ihre Hoffnungen weiterhin auf die vergleichsweise einfache Handhabung von HTML5 und sind bereit, weiterhin daran arbeiten.

Der Anzahl an Vorträgen sowie dem generellen Interesse der Besucher zufolge werden Themen wie JavaFX und Eclipse Orion auch in nächster Zeit stark präsent sein, im Rahmen der Anwendungen scheint Automatisierung mehr Entwickler zu beschäftigen als noch in den Vorjahren.

Die nächste EclipseCon findet im März 2013 in Boston statt, Vorschläge für Vorträge können noch bis zum 19. November 2012 eingereicht werden. Weitere Konferenzen zum Thema folgen mit der EclipseCon France im Juni und EclipseCon Europe im Oktober 2013. (jul)