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ÖPNV: Kleinstaaterei bremst die Digitalisierung aus

Gregor Honsel
Beim Rhein-Main-Verkehrsverbund kann man sich per App einchecken – einer von vielen Ansätzen, die öffentlichen Verkehrsmittel benutzerfreundlicher zu machen. , Foto: RMV/Christof Mattes

Beim Rhein-Main-Verkehrsverbund kann man sich per App einchecken – einer von vielen Ansätzen, die öffentlichen Verkehrsmittel benutzerfreundlicher zu machen.

(Bild: RMV/Christof Mattes)

Der öffentliche Personennahverkehr in Deutschland gleicht in Sachen Digitalisierung bislang einem Flickenteppich. Andere Länder zeigen: Es geht besser.

Wer von Braunschweig nach Wien, London oder Marseille möchte, kann die Tickets bequem über die App der Deutschen Bahn buchen. Doch für eine Fahrt ins gerade einmal zehn Bahnminuten entfernte Wolfenbüttel muss man zum Fahrkartenautomaten gehen – oder sich die App des örtlichen Verkehrsverbundes herunterladen. Ähnliches erleben Fahrgäste auch in Unterfranken: Für die Fahrt von Würzburg ins nahe Kitzingen sei eine "Preisauskunft nicht möglich", meldet der DB Navigator. Und ohne Preis kein Ticket.

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Dabei ist es keineswegs so, dass die Verkehrsverbünde allesamt die Digitalisierung verschlafen hätten. Der Verkehrsverbund Region Braunschweig verspricht, der Kauf von Tickets im DB-Navigator werde 2022 freigeschaltet. Zudem verweist er auf die eigene "kostenfreie" App, die es seit einem Jahr gebe.

Für Vielreisende ist dies ein schwacher Trost: Sie haben in der Regel bereits den DB Navigator installiert und dort auch sämtliche persönlichen Daten und Zahlungsinformationen hinterlegt. Wozu das Ganze noch einmal – nur um ein Ticket im Wert von wenigen Euro zu erwerben?


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