ÖPNV: Wie Daten den Nahverkehr verändern

Die Pandemie hat die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs auf den Kopf gestellt. Verkehrsplaner überdenken nun ihre Prioritäten und setzen immer mehr auf Daten.

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(Bild: redcharlie / Unsplash)

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Um das Coronavirus zu bremsen, stellte die New Yorker U-Bahn im Frühjahr 2020 zum ersten Mal seit 115 Jahren ihren Nachtbetrieb ein. Das bedeutete: Die Metropolitan Transportation Authority (MTA), ihre Aufsichtsbehörde, musste mehr als 1000 Kilometer Bahnstrecke durch Buslinien ersetzen.

Auch in Deutschland hat die Pandemie den öffentlichen Verkehr ausgebremst. „Die Fahrgastzahlen sind überall dramatisch zurückgegangen“, bestätigt das zu Siemens gehörende Unternehmen Hacon, das unter anderem die „DB Navigator“-App erstellt hat.

Nach einer bisher unveröffentlichten Studie des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung geht der Einbruch allerdings nur zum Teil darauf zurück, dass viele Menschen Busse und Bahnen aus Angst vor Ansteckung meiden. Oft fehle es dem ÖPNV schlicht an „Flexibilität und Produktqualität“, zitiert der Spiegel aus der Studie. Den Anbietern falle es schwer, sich auf die veränderte Arbeitswelt einzustellen. „Wer morgens im Home Office arbeitet und erst nachmittags ins Büro fahren will, bemerkt beispielsweise schnell, wie ausgedünnt die Verbindungen außerhalb der morgendlichen und abendlichen Stoßzeiten vielerorts sind“, so der Spiegel.