Kernel-Log – Was 2.6.29 bringt (5): Audio, FireWire, USB, Video – Audio via HDMI, FireWire-TV und neue Staging-Treiber

Seite 2: Nachzügler und Rückzieher, Firewire, USB

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Nachzügler und Rückzieher Zu den im ersten ersten Teil der "Was 2.6.29 bringt"-Serie beschriebenen Änderungen im Netzwerk-Subsystem stießen noch einige hinzu. Hervorzuheben ist etwa der neu aufgenommene HFC-USB-Treiber für das bei 2.6.28 integrierte mISDN-Framework sowie der ebenfalls neue Treiber atl1c für die Atheros-Gigabit-Ethernet-Chips der L1C-Serie. Im dritten Teil der "Was 2.6.29 bringt"-Serie berichtete das Kernel-Log ferner über die Änderungen am Treiber p4-clockmod, die das Sysfs-Interface des Cpufreq-Treibers entfernten. Diese Änderung haben die Kernel-Entwickler unter anderem auf Grund der Diskussionen im Fehlerbericht 12826 auf bugzilla.kernel.org kürzlich revidiert. Wie bei vorangegangenen Kernel-Version wird man so auch bei 2.6.29 die CPU manuell durch Throttling abbremsen können – sinnvoll ist das, wie berichtet, aber in der Regel nicht. Die Rücknahme ist ohnehin nur eine Übergangslösung, damit die Entwickler einige Fehler in der Throttle-Unterstützung des ACPI-Subsystem beseitigen können, um den Schutz vor Überhitzung der CPU zuverlässig sicherzustellen. Anschließend wollen sie den Patch wieder aufnahmen – geplant ist das grob für September dieses Jahres.

Stefan Richter brachte zahlreiche Verbesserungen und Erweiterungen in das von ihm betreute FireWire-Subsystem ein (u. a. 1, 2). Die bringen Verbesserungen für asynchrone Datenübertragungen und entfernen im alten FireWire-Stack eine Limitierung von Übertragungen auf 800 MByte/s. Recht weit in der zweiten Hälfte des Entwicklungszyklus fand über den FireWire-Entwicklungszweig zudem noch der V4L-/DVB-Treiber firedtv (vormals firesat) den Weg in den Hauptentwicklungszweig. Er unterstützt die von Digital Everywhere entwickelten und von El Gato vertriebenen FireWire-TV-Hardware FireDTV und FloppyDTV.

Über den USB-Entwicklungszweig fand nicht nur der Wimax-Code den Weg in den Hauptentwicklungszweig von Linux, sondern auch die erweiterte Unterstützung für USB OTG (On-The-Go) (1, 2, 3, 4). Einige anderen Änderungen sollen ferner die Übertragung via Wireless-USB beschleunigen.

Bereits im ersten Teil der "Was 2.6.29 bringt"-Serie fanden einige Netzwerk- und WLAN-Treiber Erwähnung, die die Kernel-Entwickler in den Staging-Bereich des Kernel aufgenommen – darunter etwa die Treiber rt2860 und rt2870 für die gleichnamigen WLAN-Chips von Ralink, die sich in vielen neueren Net- und Notebooks finden.

Es gab aber noch zahlreiche andere Neuheiten im Staging-Bereich. Auf für Kernel-Verhältnisse gigantische 2 MByte summierte sich etwa der Commit des "openPOWERLINK Network Stack" von Systec Electronic. Zirka 1,2 MByte Umfang hat der Commit, der die ME-IDS-Treiber von Meilhaus nachrüstet. Zudem haben die Kernel-Entwickler das Comedi-Framework sowie zahlreiche Kernel-Erweiterungen von Googles Android im Staging-Bereich aufgenommen; Details zu diesen und weiteren der fpr 2.6.29 aufgenommen Staging-Treiber finden sich über die Links im Anhang.