Lesetipp: Cybercrime in Corona-Zeiten

Wie Corona die Taktiken von Cybergangstern und damit die IT-Bedrohungslage verändert hat, erläutert eine aktuelle Veröffentlichung des Bundeskriminalamts.

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Lesetipp: Corona und der Cybercrime

(Bild: bka.de (PDF, Bildausschnitt))

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Einmal jährlich veröffentlicht das Bundeskriminalamt ein "Bundeslagebild Cybercrime", das die aktuelle Lage und Trends im Bereich der Internetkriminalität zusammenfasst. Seit ein paar Tagen ist auch die Ausgabe für 2019 verfügbar. Anders als ihre Vorgängerinnen kam sie nicht allein: Das BKA hat ihr eine – sehr lesenswerte – "Sonderauswertung Cybercrime in Zeiten der Corona-Pandemie" zur Seite gestellt, die dem Lagebild 2020 vorgreift.

"Cyberkriminelle fanden schnell einen Weg, um die Ausbreitung des Virus, die damit einhergehenden Sorgen und Unsicherheiten in der Bevölkerung sowie die vermehrte Nutzung von digitalen Angeboten für ihre Zwecke zu missbrauchen", schreibt das BKA im Vorwort der Sonderauswertung. Die Gangster, meist bereits etablierte Akteure, hätten um diese besondere Situation keine komplett neuen Maschen gestrickt, sondern vielmehr ihre üblichen Modi Operandi in Corona-taugliche Gewänder gekleidet.

Als vorrangige Corona-spezifische IT-Bedrohungen nennt die Auswertung betrügerische Webseiten und Phishing/Spam per E-Mail. Bei den Webseiten spielen jene Betrugsseiten eine zentrale Rolle, die etwa ab April 2020 mit angeblichen Corona-Soforthilfen warben – und zu denen nach aktuellem Stand laut BKA rund 1200 Online-Strafanzeigen eingegangen sind. Auch betrügerische Mails hätten sich häufig um das Thema Soforthilfe gedreht.

Der 22-seitige Bericht beleuchtet außerdem angepasste Ransomware-Strategien und Angriffsmöglichkeiten, deren Relevanz durch die vermehrte Home-Office-Nutzung gestiegen ist. Ebenfalls lesenswert: der Abschnitt zur Auswirkung der Pandemie auf die Darknet-Szene.

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(ovw)