Programmieren mit Python: Doppelwürfel-Verschlüsselung verstehen und umsetzen

Vor dem Computer-Zeitalter schützten Spione Geheimnisse mit Chiffren wie Doppelwürfel. Wir erklären, wie das funktioniert und programmieren in Python nach.

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Inhaltsverzeichnis

Zwei unscheinbare Menschen begegnen einander auf einer Brücke und tauschen mit einem Händedruck ein Schnipsel Papier aus. Darauf stehen Wörter, die allesamt fünf Buchstaben lang sind und bei näherer Betrachtung keiner bekannten Sprache ähneln. Sollte einer der beiden Spione später erwischt werden, so findet sich außer dem Zettel nichts am Leibe, das einen Rückschluss auf die Botschaft bieten könnte.

Im Kalten Krieg kodierten Agenten ihre Nachrichten nicht selten mit einer Chiffre namens Doppelwürfel, die man mit Stift und Papier ohne Zuhilfenahme spezieller Utensilien durchführte. Man benötigte lediglich zwei Schlüsselwörter, die man im Voraus festlegte. Diese Einfachheit war ein Vorteil gegenüber anderen Methoden, die eine Maschine wie die Enigma oder eine Codetabelle erforderten. Fielen solche Mittel Dritten in die Hände, war die Sicherheit des Verfahrens oder – schlimmer noch – das Leben der Agenten gefährdet.

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Doppelwürfel ist zudem ein leicht einprägsames Verfahren, ganz ohne Zahlen und Formeln, das nur wenige Minuten dauert. Klar, eine Aufgabe wie diese können Sie heute einem Computer überlassen, der Ihnen auf Knopfdruck sofort den chiffrierten Geheimtext ausspuckt. Ein solches Python-Programm haben wir auch programmiert und stellen es in diesem Artikel vor. Es ist aber trotzdem sinnvoll, zuerst eine Beispielchiffre mit Papier und Stift durchzuspielen, um das Programm später leichter nachvollziehen zu können.