Techniken zur Langzeitarchivierung vorgestellt

Laser und Glas sind die Grundstoffe für neue Techniken zur Langzeitarchivierung von Daten. Softwareriese Microsoft und Cerabyte sind schon weit vorangekommen.

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Mit einem einzigen Laserpuls will das Unternehmen zwei Millionen Bits schreiben, später sogar deutlich mehr.

(Bild: Ceramic Data Solutions)

Lesezeit: 9 Min.
Von
  • Lutz Labs
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Das Wissen der Menschheit ist heute digital, und es wächst immer weiter. Über 153 Zettabyte sollen Menschen und Maschinen in diesem Jahr erzeugen, 2027 sollen es bereits 280 Zettabyte sein – fast eine Verdopplung in drei Jahren. Vieles davon wird wahrscheinlich zur Archivierung auf eine Festplatte geschrieben und dann nur ein einziges Mal wieder gelesen: nach einigen Jahren beim Kopieren der Daten auf die nächste Festplatte. In der Zwischenzeit aber dreht sich das Laufwerk 24 Stunden am Tag und verbraucht Energie.

Zur Archivierung selten genutzter Daten kommt seit Jahrzehnten auch Magnetband (Tape) zum Einsatz. Die Lagerung kostet keinen Strom, die Bänder sind pro Terabyte recht günstig, die Laufwerke aber teuer – und noch teurer sind die Bandroboter, die selbsttätig das richtige Band aus dem Regal holen, wenn ein Nutzer die Daten anfordert. Zudem halten die Daten auf Tape zwar prinzipiell mindestens 30 Jahre lang, doch die Weiterentwicklung zwingt die Betreiber, alle paar Jahre auf eine neue Tape-Version zu migrieren – länger als zehn Jahre wird kaum ein Band in Betrieb sein. Vor allem bei Tapes aus der Computer-Steinzeit lauern zudem Schwierigkeiten beim Auslesen.

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Die früher recht beliebten optischen Medien (CD-ROM, DVD, Blu-ray) sind aus den PCs der Anwender weitgehend verschwunden und für Profi-Anwendungen bieten sie zu wenig Kapazität; Sony hat das einzige Terabytes fassende Profi-Archivsystem namens Optical Disc Archive mittlerweile eingestellt. Zwar haben chinesische Forscher gerade die Idee einer optischen Disk mit mehreren hundert Schichten vorgestellt, doch bis zur Marktreife dieser 200-TByte-Scheibe werden sicher noch viele Jahre vergehen – wenn sie denn überhaupt jemals auf den Markt kommt.