iPhone und Mac verbinden: Airdrop, Handoff & Co. nachrüsten

Continuity ermöglicht spannende Funktionen, die die Zusammenarbeit von Mac und iPhone verbessern. Dafür brauchen Sie keinen neuen Mac zu kaufen: Handoff & Co. lässt sich auch auf älteren Geräten aktivieren oder nachrüsten – Mac & i zeigt, wie es geht.

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Continuity

(Bild: Apple)

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Inhaltsverzeichnis

Das Schlagwort Continuity (von Apple auf Deutsch "Integration" genannt) umfasst wichtige Funktionen, die das Zusammenspiel von Mac mit iPhone und iPad erheblich vereinfachen. Leider unterstützen nur neuere Macs ab 2012 oder 2013 alle Continuity-Funktionen. Apple sagt, dass die Bluetooth- und WLAN-Hardware auf älteren Macs nicht mehr kompatibel sei.

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Für fast alle Continuity-Funktionen muss auf den beteiligten Geräten Bluetooth und WLAN aktiviert sein. Das genügt AirDrop schon, um Daten zu übertragen.

Die meisten anderen Features setzen darüber hinaus voraus, im selben WLAN eingeloggt und mit demselben iCloud-Account angemeldet zu sein.

Welche Continuity-Funktionen Ihr Mac von Haus aus unterstützt, sehen Sie auf einen Blick: Wählen Sie im Apfel-Menü mit gedrückter Alt-Taste den Eintrag „Systeminformationen“. Prüfen Sie in der Rubrik Hardware/Bluetooth, ob der Rechner Bluetooth Low Energy, Handoff und Instant Hotspot unterstützt. Steht hier überall ein „Nein“, unterstützt Ihr Mac die meisten Continuity-Funktionen nicht.

Im Falle von AirDrop kann es gerade noch sein, dass eine Übertragung nach dem alten Standard von macOS Lion gelingt, bei dem sich Daten nur zwischen Macs austauschen lassen, nicht zwischen Mac und iOS-Gerät.

  • Den größten Nutzwert verspricht AirDrop, das eine drahtlose Übertragung von Dokumenten, Bildern und Videos beliebig zwischen Macs und iOS-Geräten auch ohne einen WLAN-Router in der Nähe erlaubt.
  • Mit Handoff kann man das Bearbeiten einer Datei auf einem Gerät beginnen – etwa eine E-Mail in Apple Mail – und auf einem beliebigen anderen fortsetzen, eine Route in der Karten-App unter iOS starten und diese nahtlos auf dem Mac vollenden oder auch die gerade auf dem iPhone geöffnete Webseite einfach an das größere Mac-Display übergeben.
  • Instant Hotspot aktiviert mit einem Klick im WLAN-Airport-Menü eines Macs die mobile Datenverbindung eines iOS-Gerätes – ideal auf Reisen. Das iPhone oder iPad kann man dabei getrost in der Tasche lassen; ein Kennwort wird nicht benötigt. Darüber hinaus ermöglicht es Continuity, iPhone-Telefonanrufe auf dem Mac anzunehmen oder gar zu initiieren. Das funktioniert mit SMS-Nachrichten ganz ähnlich; sie werden dank Continuity zwischen den Mac- und iOS-Geräten in der Nachrichten-App synchronisiert.
  • In macOS Sierra hat Apple weitere Continuity-Funktionen hinzugefügt: Mit Universal Clipboard kann man auf dem einen Gerät einen formatierten Text oder ein Bild in die Zwischenablage kopieren und auf einem anderen Gerät in einer geeigneten App wieder einfügen.
  • Auto Unlock ermöglicht das automatische Einloggen mit Hilfe einer Apple Watch – ganz ohne Benutzername und Passwort.

Mit Hilfe des von der Community entwickelten Continuity Activation Tools gelingt das Aktivieren auch auf älterer Hardware. Initiator des Tools war der Entwickler mit dem Pseudonym doktordok, inzwischen hat sysfloat die Pflege übernommen.

Laden Sie das Projekt zunächst von Github herunter. Am besten wählen Sie die aktuelle Version unter dem Punkt „Download latest beta“. Das Tool setzt mindestens OS X 10.10 voraus, die Beta unterstützt auch neuere Versionen des Betriebssystems bis hin zu macOS 10.13 High Sierra.

Da macOS seit Sierra weitere Sicherheitsvorkehrungen mit sich bringt, kopieren Sie das „Continuity Activation Tool“ zunächst mit dem Finder in den Programme-Ordner. Andernfalls schlägt das Sicherheitsfeature „App Translocation“ (oft auch „Gatekeeper Path Randomization“ genannt) zu, bei der die App nur auf einen temporär angelegten Datenbereich innerhalb eines Images zugreifen kann, wodurch sie die nötigen Änderungen nicht durchführen kann.

Am besten funktionierte Continuity auf Macs, die nur das CAT-Tool benötigen oder eine AirPort-Karte eingebaut bekamen.

(Bild: CAT-Autoren)

Nach dem händischen Kopieren in den Programme-Ordner führen Sierra und High Sierra die App dann ohne diese Einschränkung aus.

Allerdings gelingt das nur (und das gilt auch für El Capitan und Yosemite), wenn Sie das Kontextmenü der App aufrufen, darin den Menübefehl „öffnen“ wählen und in einem weiteren Dialog den Vorgang mit Klick auf „Öffnen“ bestätigen. Diese kleinen Verrenkungen sind nötig, da die App keine gültige Entwickler-Signatur enthält.

Das Continuity Activation Tool (CAT) verändert einige Apple-Systemerweiterungen (Kernel Extensions oder Kexte), vor allem darin enthaltene Blacklists und Whitelists, um Hardware für Continuity zuzulassen, die von Haus aus ausgeschlossen ist. Darüber hinaus kann es neue WLAN- oder Bluetooth-4-Hardware in Form eines USB-Sticks einbinden und das integrierte veraltete Bluetooth-Modul deaktivieren.

In einigen Fällen müssen Sie die WLAN-Hardware (Airport) austauschen, etwa wenn in bestimmten iMacs WLAN-Karten von Atheros stecken. Continuity kommt nämlich nur mit bestimmten Karten von Broadcom zurecht. In vielen klassischen Mac Pro steckt noch gar keine Airport-Karte.

Auch von Apple nicht unterstützte Macs können Continuity – bei manchen muss man allerdings Komponenten nachrüsten.

Wenn Ihnen ein zusätzlicher Bluetooth-4-USB-Stick ein Dorn im Auge ist, können Sie diesen möglicherweise mit einer passenden WLAN-Karte inklusive Bluetooth-4-Chip vermeiden.

Welche Optionen es für Ihre Hardware gibt und wie der Umbau gelingt, erfahren Sie weiter unten im Text. Wenn Sie nicht selbst den Schraubenschlüssel in die Hand nehmen wollen, können Sie das einem Fachmann überlassen.

Obwohl das Icon des Continuity Activation Tool aussieht, als handele es sich um ein reguläres Programm, öffnet sich nach dem Start nur ein Skript in einem Terminalfenster. Es zeigt durchnummerierte Menüoptionen an, deren Zahl Sie über die Tastatur eingeben können, um den beschriebenen Befehl nach Drücken der Return-Taste auszulösen.

Die wichtigsten Punkte:

  • Ziffer 1 aktiviert Continuity
  • Ziffer 2 prüft das System auf Kompatibilität
  • Ziffer 3 deinstalliert das Tool wieder.

Starten Sie vorab immer erst Punkt 2, um den Mac samt verbauter Hardware zu analysieren, ohne Änderungen vorzunehmen.

Das Continuity Activation Tool wird als Terminal-Skript ausgeführt.

Hier erfahren Sie auch, ob Sie einen Bluetooth-4-USB-Dongle benötigen oder um eine neuere WLAN-Karte nicht herumkommen. An Bluetooth-4-Dongles empfehlen die CAT-Macher unter anderem den Asus BT400 oder den IOGEAR GBU521 (Kostenpunkt liegt jeweils um die 10 Euro). Diese enthalten einen Broadcom-Chip, den auch Apple in seiner Bluetooth-4-Hardware verwendet.

Wenn die Analyse mit den Daten in der Tabelle rechts übereinstimmt, können Sie zur Tat schreiten. Damit CAT die nötigen Änderungen im System vornehmen kann, müssen Sie allerdings vorher das Sicherheits-Feature „System Integrity Protection“ (SIP) deaktivieren. Denken Sie daran, dass dies zwischenzeitlich die Sicherheit Ihres Mac reduziert, weshalb man es schnell wieder aktivieren sollte. Booten Sie in die Wiederherstellungspartition, indem Sie beim Start die Tasten Cmd+R gedrückt halten. Dann öffnen Sie das Terminal und geben den Befehl csrutil disable ein, gefolgt von einem Return. Danach starten Sie den Mac erneut. Anschließend öffnen Sie wiederum das Continuity Activation Tool und wählen Punkt 1. Danach können Sie in der Wiederherstellungspartition SIP wieder mit csrutil enable aktivieren.

Man sollten in CAT immer zuerst die Analyse ausführen, bevor man die Änderungen vornehmen lässt.

Damit Sie im Notfall wieder schnell den alten Zustand zurückspielen können, empfehlen wir, ein Backup Ihres Start-Volumes auf eine externe Festplatte mit einem Image-Tool wie Carbon Copy Cloner anzulegen. Auf diese Weise können Sie das System auch von externer Platte booten, falls beim Aktivieren von CAT etwas schiefgehen und das Booten misslingen sollte.

In der Redaktion war CAT auf verschiedenen Rechnern erfolgreich, darunter ein Mac mini von 2010 mit einem Bluetooth-4-USB-Dongle, ein MacBook Air von 2011 (CAT reicht, keine zusätzliche Hardware erforderlich), ein MacBook Pro 15 von 2011 (mit neuer AirPort-Karte aus einem 2012er-Modell) und ein Mac Pro von 2009 (mit neuer AirPort-Karte plus Dongle, siehe weiter unten). Nur auf einem 17-Zoll-MacBook-Pro 2009 (Modell 5.2) wollte der Rechner nach dem Aktivieren von CAT nicht mehr booten.

Dabei spielte es keine Rolle, ob wir die neueste Beta von CAT mit Sierra probierten oder die letzte verfügbare Release-Version mit El Capitan. Jede Kombination führte beim Neustart zu einem Kernel-Crash. Der ließ sich auch nicht umgehen, wenn wir mit gedrückter Shift-Taste den abgesicherten Modus starteten. In diesem Fall hilft nur das Zurückspielen des Backups ohne CAT oder eine Neuinstallation des Systems.

AirDrop, eine der wichtigsten Continuity-Bestandteile, funktionierte am besten in unseren Tests auf älteren Macs.

Auf den kompatiblen Rechnern überzeugte vor allem der Datenaustausch mit AirDrop. Das MacBook Air unterstützte dann nicht nur die Übertragung zwischen zwei Macs, sondern auch von oder zu einem iPhone, iPad und einem anderen Mobil-Mac. Die Dauer, bis die Geräte sich gefunden haben und die eigentliche Datenübertragung abgeschlossen war, wich dabei gefühlt nicht groß ab vom gleichen Vorgang auf einem neuen iMac-5k-Retina von Ende 2014.

Auch der Instant Hotspot funktionierte nach dem CAT-Update wie erwartet, wobei es hier etwas länger dauerte, bis der Eintrag im Airport-WLAN-Menü auf dem Mac angezeigt wurde. Das kann auf Macs, die Apple offiziell unterstützt, aber ebenso passieren. Hier hat es geholfen, auf dem iOS-Gerät kurzeitig den Flugmodus zu aktivieren. Falls der Eintrag partout nicht erscheinen will, prüfen Sie in den Einstellungen von iOS, ob die Funktion „Persönlicher Hotspot“ aktiviert ist. Bei Hardware-Kombinationen, in denen man ein Bluetooth-4-USB-Dongle einsetzt, funktioniert der Instant Hotspot allerdings nicht immer zuverlässig, das schreiben die CAT-Autoren auch selbst in ihrer Readme-Datei zu dem Tool.

Bei der Continuity-Funktion Handoff kann es sowohl auf normalen als auch mit CAT aufgemotzten Macs mitunter etwas dauern, bis im Finder links neben dem Dock ein zusätzliches Programm-Icon erscheint oder in iOS in der Task-Übersicht (Home-Button doppelt drücken) unten ein Hinweis aufpoppt, um das entfernte Dokument zu übernehmen. Am besten können Sie die Funktion mit Apples Karten-App ausprobieren.
Universal Clipboard funktionierte in unseren Tests am besten vom Mac zum iOS-Gerät, in umgekehrter Richtung kam der auf iOS kopierte Text nicht immer an.

Mit dem Continuity Activation Tool gelingt das Nachrüsten von interessanten Funktionen auch auf älterer Hardware. Allein für AirDrop lohnt sich der Aufwand. Am elegantesten erscheint uns das Tool, wenn es nur einige softwareseitige Einschränkungen aufheben muss – etwa bei dem MacBook Air von Mitte 2011. Aber auch mit einem angesteckten Bluetooth-4-USB-Dongle kann man gut leben, wenn man sich damit die Neuinvestition in einen neuen Mac sparen kann.

Um in den Genuss von Continuity zu kommen, benötigen Sie einen Mac mit Bluetooth 4.0 LE und einen bestimmten WLAN-Chipsatz von Broadcom. Der fehlt zwar den meisten Modellen, die vor 2012 gebaut wurden, kann aber mit ein wenig Arbeit nachgerüstet werden.

Die WLAN-Chips sitzen auf Steckkärtchen und sind somit wechselbar. Versierte Nutzer tauschen dafür die AirPort-Karte in ihrem Mac aus und rüsten die schnelleren Bluetooth-Verbindungen nach.
Obacht: Das AirPort-Upgrade geschieht auf Ihr eigenes Risiko. Falls Sie kein geübter Bastler sind, sollten Sie den Umbau besser einer professionellen Werkstatt überlassen.

Wenn Sie aber schon einmal eine SSD in Ihren Mac eingebaut haben, besitzen Sie bereits Erfahrung mit einem ähnlich aufwendigen Eingriff. Die Module sind gesteckt und ähnlich gut zugänglich wie ein Massenspeicher, allerdings auch deutlich kleiner.

Beim Öffnen des iMac gilt besondere Vorsicht, das Display hängt an vier dünnen Kabeln.


Die Anleitungen in diesem Artikel fassen die wichtigsten Schritte im Schnelldurchlauf zusammen. In unseren Videos zur SSD-Aufrüstung zeigen wir ausführlich, wie Sie Ihren Mac öffnen und erweitern. Schauen Sie sich die Anleitungen in Ruhe an, um einen ersten Eindruck zu bekommen, was Sie erwartet.

Je nach Modell und Erfahrung dauert der Umbau der AirPort-Karte bis zu einer Stunde. Lassen Sie sich aber nicht hetzen, falls es länger dauert. Nehmen Sie sich die Zeit, die Sie benötigen, und fangen lieber noch mal von vorne an, wenn es an einer Stelle hakt.

Bevor Sie sich an die Umrüstung wagen, prüfen Sie zunächst, welche Hardware in Ihrem Mac steckt. Wenn Sie mit gedrückter Alt-Taste im Apfel-Menü auf den Eintrag „Systeminformationen“ drücken, können Sie die Hardware-Informationen einsehen. Unter „Netzwerk/WLAN“ finden Sie heraus, welche Chips in Ihrem Mac funken. Continuity benötigt den WLAN-Chipsatz von Broadcom. Steckt in Ihrem Mac ein Funkchip von Atheros, brauchen Sie eine neue AirPort-Karte.

Apple verbaut in den Macs allerdings keine Standardkomponenten, sondern angepasste Module. WiFi-Karten, die in herkömmliche Desktop-PCs oder Notebooks passen, funktionieren nicht. Bei der Suche nach den richtigen Steckkarten fanden wir stets Module, die aus neueren Macs stammten. Einige Händler verkaufen diese als neu, andere als gebraucht, aber funktionsfähig. Welches Modul Sie für Ihren Mac brauchen, erklären wir in der jeweiligen Anleitung.

Das Modul BCM94360CD kann man mit einem Mini-PCIe-Adapter in ältere iMacs und Mac Pros einsetzen.

Für einen iMac aus den Modellreihen 2009 bis 2011 benötigen Sie die AirPort-Karte „BCM94360CD“, die rund 70 bis 80 Euro kostet. Dieses Modul stammt aus iMacs von 2013 und bringt neben Bluetooth 4.0 auch WLAN nach dem AC-Standard mit. Im älteren bis 2011 verkauften iMac finden nur Mini-PCIe-Module Platz, die neuere Karte benötigt einen Adapter. Wir haben ein Modell mit der Bezeichnung „BCM94360CD zu mini PCI-e“ für knapp 18 Euro über ebay gekauft und eingebaut. Das WLAN funktionierte anschließend problemlos.

Wenn die Adapterkarte auch eine 5-Volt-Stromversorgung bereitstellt, kann der umgebaute Mac sogar die Bluetooth-4.0-Hardware vom neuen Broadcom-Modul mit nutzen. Eine solche Adapterkarte mit Stromversorgung gibt es von osxwifi aus den USA für umgerechnet etwa 120 Euro.

So eine Stromversorgung hat unserem Mini-PCIe-Adapter allerdings gefehlt. Wir haben uns bei unseren Umbauten daher mit einem einfachen Bluetooth-4.0-USB-Stick namens BT400 von Asus oder CC&C für etwa fünfzehn Euro beholfen, den wir nach dem Umbau in einen freien USB-Port gesteckt haben. So haben wir uns auch direkt eine Neuverkabelung der Bluetooth-Antenne im engen iMac gespart. Ob der Umbau auch mit iMacs der Baujahre 2007 und 2008 funktioniert, konnten wir leider nicht ausprobieren.

Das AirPort-Modul sitzt beim iMac direkt auf der Vorderseite der Hauptplatine.

Zum Einbauen in den iMac müssen Sie zunächst die Glasscheibe abnehmen und das Display-Panel ausbauen, um an die AirPort-Karte zu gelangen. Die sitzt direkt dahinter auf der Hauptplatine. Vorsicht! Vermeiden Sie es beim Umbau, das Netzteil zu berühren, hier kann auch noch eine Weile nach dem Ausschalten Spannung anliegen. Ist Ihnen der Umbau zu riskant, lassen sie ihn lieber von einer Werkstatt durchführen.

Planen Sie mindestens 45 Minuten für den Umbau ein. Neben der neuen Broadcom-Karte mitsamt Mini-PCIe-Adapter brauchen Sie noch zwei Saugnapfheber, eine Pinzette, einen Plastikspatel sowie Torxschraubendreher der Größen 10 und 6. Die wichtigsten Schritte finden Sie hier im Schnelldurchlauf, zur Unterstützung können Sie sich auch unser Video zur SSD-Aufrüstung ansehen, in dem wir zeigen, wie man einen iMac öffnet.

Schalten Sie den iMac aus und ziehen die Kabel ab. Kippen Sie ihn auf den Rücken und ziehen mit den Saugnäpfen die Scheibe hoch. Legen Sie das Glas zur Seite, ohne Abdrücke auf der Innenseite zu hinterlassen. Das Display wird von acht Torx-Schrauben gehalten. Lösen Sie diese. Eine Pinzette hilft dabei, die Schrauben an den Haltemagneten vorbeizulotsen. Nun heben Sie das Display vom Kopfende her an und stützen es mit einem Bleistift ab.

Aber Vorsicht – es hängt noch an vier Kabeln: Ein Stecker für die vertikale Synchronisation befindet sich am oberen Rand, einer für die Display-Beleuchtung weiter unten. Mittig beim Festplattenkäfig hängen das Display-Sensorkabel sowie das Videokabel an der Hauptplatine. Lösen Sie diese vier Kabel vorsichtig.

Das Bluetooth-Board sitzt beim iMac links oben im Gehäuse, den Stecker zieht man ab.

Ist das Panel nicht mehr mit dem iMac verbunden, heben Sie es aus dem Gehäuse und legen es behutsam auf die Rückseite, ohne auf die Oberfläche zu fassen. Die AirPort-Karte ist mit zwei kleinen Torxschrauben fixiert. Lösen Sie diese sowie die beiden Antennenkabel und ziehen das Kärtchen aus dem Slot. Nun setzen Sie an diese Stelle den Adapter samt neuer Karte ein und schließen die Antennenkabel an.

Um Fehlermeldungen zu vermeiden, ziehen Sie den Stecker vom Bluetooth-Board rechts ab, das sich in der oberen linken Gehäuseecke befindet. Das Modul selbst kann im iMac verbleiben, es stört nicht. Nun bauen Sie den iMac wieder zusammen, indem Sie die Schritte in umgekehrter Reihenfolge durchführen.

Apples ältere, silberne Mac-Pro-Modelle im Tower-Gehäuse lassen sich leicht auf neue Funkstandards aktualisieren. Laut Community soll der Umbau auch mit älteren MacPros von 2008 funktionieren, wir konnten es lediglich mit Modellen ab dem Baujahr 2009 testen.

Sie benötigen die AirPort-Karte „BCM94360CD“, die rund 70 bis 80 Euro kostet. Dieses Modul stammt zwar aus iMacs von 2013, in den älteren Mac Pro passt sie aber mit einer Adapterkarte. Das kann entweder eine Mini-PCIe-Karte sein oder eine größere PCI-Express-Karte. Wir haben ein Modell mit der Bezeichnung „BCM94360CD zu mini PCI-e“ für knapp 18 Euro von ebay verwendet, mit der das WLAN anschließend problemlos funktioniert hat.

Um beim Mac Pro an die Steckplätze der Funkmodule zu gelangen, muss man nur das Prozessorboard (unten) herausnehmen.

Wenn die Adapterkarte eine 5-Volt-Stromversorgung bereitstellt, kann der umgebaute Mac Pro auch das Bluetooth 4.0 vom neuen Broadcom-Modul mitnutzen. Eine solche Adapterkarte mit Stromversorgung gibt es von osxwifi aus den USA für umgerechnet etwa 120 Euro.

So eine Stromversorgung hat unserem Mini-PCIe-Adapter allerdings gefehlt. Wir haben uns bei unseren Umbauten daher, wie beim iMac, mit einem einfachen Bluetooth-4.0-Dongle namens BT400 von Asus oder CC&C für etwa fünfzehn Euro beholfen, den wir nach dem Umbau in einen freien USB-Port gesteckt haben.
Zum Umbau sollten Sie etwa 15 bis 20 Minuten einplanen. Sie benötigen einen Kreuzschraubendreher der Größe 0. Es gilt, die AirPort-Karte mit Mini-PCIe-Adapter im entsprechenden Steckplatz auf der Hauptplatine einzubauen.

Zunächst ziehen Sie die Kabel vom ausgeschalteten Mac Pro ab und nehmen die Seitentür ab. Unten befindet sich das Prozessorboard mitsamt RAM. Nachdem Sie beide Verriegelungshebel umgelegt haben, entnehmen Sie das Prozessorboard und können schon die Steckplätze für das AirPort- (links) und Bluetooth-Modul (rechts) sehen.

Auch wenn noch keine AirPort-Karte installiert ist, liegen trotzdem schon Antennen an der richtigen Stelle.

Neben dem AirPort-Slot hängen drei kurze, schwarze Kabel: die Funkantennen. Wenn Sie keine Antennen sehen, sind diese möglicherweise im Gehäuse verrutscht. Bei unserem Mac Pro von 2009 befanden sich die AirPort-Antennen nicht neben dem Steckplatz, wo sie eigentlich hingehörten, sondern waren nach einer Reparatur hinter das Logicboard geklebt. Um die Kabel zu befreien, mussten wir den Mac Pro komplett zerlegen. Können Sie die Antennen nicht auf Anhieb finden, bauen Sie den Mac besser wieder zusammen und überlassen den Umbau einer Werkstatt.

Falls eine alte AirPort-Karte verbaut ist, ziehen Sie die goldenen Antennenstecker vorsichtig ab, lösen die beiden Kreuzschrauben und nehmen das Modul vorsichtig aus seinem Platz. Nun verbinden Sie die Antennenstecker mit der neuen AirPort-Karte und stecken diese in den Adapter. Den setzen Sie auf der Hauptplatine ein.

Um Fehlermeldungen zu vermeiden, ziehen Sie das kleine, flache Kabel am Bluetooth-Board rechts ab. Das Modul selbst kann im Mac Pro verbleiben, es stört nicht. Nun bauen Sie den Mac Pro wieder zusammen, indem Sie die Schritte in umgekehrter Reihenfolge durchführen.

Im MacBook Pro beherbergt die AirPort-Karte sowohl WLAN als auch Bluetooth. Mit dem Modultausch entfällt ein lästiger Dongle, der auch noch einen der raren USB-Ports belegen würde. Der elegante Umbau funktioniert bei allen MacBook Pro der Modellreihen Early 2011 und Late 2011 in 13 bis 17 Zoll. Bei den älteren MacBook Pros steckt die AirPort-Karte im Displayscharnier und ist etwas schmaler, dort ist ein internes Upgrade leider nicht möglich.

Die fürs MacBook Pro ab 2011 passende Broadcom-Karte trägt die Bezeichnung „BCM94331PCIEBT4CAX“. Einige Händler im Ausland bieten die Karte für 70 bis 80 Euro an.

Beim Kauf ist Vorsicht geboten: Es sollte sich um die Apple-Teilenummer 607-8958 handeln. Achten Sie genau darauf, dass auf der Rückseite der Karte „BCM94331PCIEBT4CAX“ steht. Nur diese beherrscht auch Bluetooth 4.0. Bei einigen Auktionen ist die Modellnummer nicht ersichtlich, mitunter erhalten Sie das falsche Ersatzteil. Eine Umtausch-Option sollten Sie sich daher offenhalten.

Die Karte sitzt in einer Halterung über dem Superdrive, die auch die vier Antennen für WLAN und Bluetooth führt.

Für den Umbau braucht man außerdem einen Kreuzschraubenzieher der Größe 00, einen Plastikspatel und, je nach Erfahrung, etwa 20 bis 30 Minuten.

Legen Sie das ausgeschaltete und zugeklappte MacBook Pro auf den Deckel und lösen zunächst die Schrauben der Unterbodenplatte. Ziehen Sie das flache Batteriekabel rechts neben dem Arbeitsspeicher vorsichtig aus der Hauptplatine. Nun lösen Sie das flache Kabel des AirPort-Moduls und das dünnere Kamerakabel unterhalb des Lüfters von der Hauptplatine ab.

Bevor man die Halterung ausbaut, muss man noch die Kabel für die AirPort-Karte sowie für die Frontkamera von der Hauptplatine lösen.

Das AirPort-Modul befindet sich in einer Plastikhalterung über dem Displayscharnier. Die Antennenkabel sind von oben draufgesteckt.

Lösen Sie die vier Strippen und fädeln diese sowie das dünne Kamerakabel vorsichtig aus der Halterung heraus. Die Halterung wird von drei schwarzen Kreuzschrauben gesichert: Lösen Sie diese und heben die Halterung samt Funkmodul heraus. Eine Schutzfolie klebt noch auf der Ober- und Unterseite der Halterung. Ziehen Sie diese vorsichtig ab, sodass Sie diese später über die Halterung zurück kleben können.

Nun hebeln Sie das Flachkabel behutsam ab, lösen die letzten drei Kreuzschrauben in der Unterseite der Halterung und tauschen die alte Karte gegen die neue aus. Das MacBook Pro können Sie nun wieder zusammenbauen.

Hat man Antennen und Schutzfolie abgezogen, kann man die AirPort-Karte des MacBook Pro herausschrauben und tauschen.

Eingesetzte AirPort-Karten brauchen keine Treiber und sind sofort einsatzbereit. Der fremde Bluetooth-USB-Stick BT400 läuft ebenfalls ohne Treiber, aber erst nach dem Systemstart. Haben Sie Bluetooth-Tastatur und -Maus im Einsatz, funktionieren die Geräte eventuell erst, sobald macOS vollständig hochgefahren ist.

Bei unseren Macs funktionierte Continuity erst nach Einsatz des Continuity Activation Tools (CAT). Nach der Aktivierung dauerte es auch noch eine Weile, bis wir alle Funktionen nutzen konnten: Unser MacBook Pro aus dem Jahr 2011 arbeitete nach etwa 20 Minuten mit iPhone und iPad zusammen, an einem iMac aus 2010 mussten wir die Netzwerkeinstellungen unseres iPhone zurücksetzen. Unser Mac Pro aus dem Jahr 2009 brauchte einige Neustarts, bis Handoff funktionierte. Das hatte allerdings nichts mit dem Nachrüsten zu tun, sondern mit der Synchronizität durch iCloud. Diese Probleme plagen aber auch Macs, die offiziell unterstützt werden. (lbe)