App Store: Apple informiert über Besteuerungsänderung bei Software
Der iPhone-Hersteller hat auf die neue EU-Umsatzsteuerregelung für den Verkauf von Apps hingewiesen. Eine generelle Verteuerung der Apps durch Apple scheint nicht geplant, möglicherweise erhöhen Entwickler aber den Preis.
Ab dem 1. Januar 2015 gelten neue Umsatzsteuer-Regeln für den Verkauf digitaler Waren an Endkunden in der Europäischen Union. Dies trifft auch auf Apps zu, wie Apple nun in einem Rundschreiben an Entwickler betont. Bislang wurde die Steuer zum Satz des Landes erhoben, in dem der Händler seinen Sitz hat – im Fall des iTunes Store respektive App Store und Mac App Store ist dies Luxemburg.
Künftig gilt der Umsatzsteuersatz des Landes, in dem der Käufer seinen Wohnsitz hat – und dieser liegt in allen anderen EU-Ländern teils erheblich über den 15 Prozent (ab 2015 dann 17 Prozent) in Luxemburg. Die Spanne reicht von 18 Prozent in Malta bis zu einer Umsatzsteuer von 27 Prozent in Ungarn.
App Store und Mac App Store zeigen stets den Brutto-Preis in EU-Ländern – Apple zieht davon die Umsatzsteuer ab, der verbleibenden Betrag wird dann zwischen Entwickler (70 Prozent) und dem iPhone-Hersteller (30 Prozent) aufgeteilt. Die höheren Steuersätze in verschiedenen EU-Ländern dürften zur Folge haben, dass Entwickler mit vielen Verkäufen in diesen Ländern eine geringere Auszahlung erhalten – denn offenbar plant Apple nicht, die Preisstufen für Apps generell zu erhöhen.
Denkbar ist aber, dass Entwickler in Reaktion darauf die Preise selbst nach oben korrigieren und beispielsweise häufiger die 2013 eingeführten 99-Cent-Preisstufen nutzen – also 99 Cent statt 89 Cent oder 1,99 Euro statt 1,79 Euro veranschlagen.
In Deutschland hatte Apple die Preisstufen für Apps zuletzt 2012 überarbeitet: 79-Cent-Apps kosteten dann plötzlich 89 Cent, bei höheren Preisen zeigte sich die Änderung entsprechend deutlicher. (lbe)