Apple-Chef: Europa "unglaublich wichtig für Apple"

Bei einer Reise durch Frankreich und Deutschland hat sich Apple-CEO Tim Cook zu europäischen Zulieferern bekannt. Man müsse das Problem angehen, dass nicht alle von der Globalisierung profitieren – aber nicht mit Handelsschranken.

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Tim Cook bei Dula

Tim Cook ist auf einer Europa-Reise auch zu Besuch bei deutschen Zulieferern.

(Bild: Tim Cook)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Leo Becker

Apple-Chef Tim Cook hat sich inmitten des politischen Drucks, mehr Jobs in den USA zu schaffen, zu deutschen und europäischen Zulieferern des iPhone-Konzerns bekannt. "Sie sind der Schüssel für Apples Erfolg, sie werden der Schlüssel für Apples Erfolg auch in der Zukunft bleiben", erklärte Cook am Dienstag beim Besuch des Möbel-Herstellers Dula in Nordrhein-Westfalen.

Dula baut die Tische und andere Möbel für die Apple Stores in Europa und anderen Ländern – und wird auch die neue gewaltige Zentrale des Konzerns in Cupertino ausrüsten. Die Möbelbauer aus Vreden westlich von Münster zeigten Cook auch seinen noch unfertigen künftigen Chef-Tisch – wie die Möbel der Apple-Läden mit Eiche aus dem Spessart furniert. "Es gibt nichts Vergleichbares mit deutscher Handwerkskunst", lobte Cook.

"Europa ist unglaublich wichtig für Apple", betonte Cook. Der Konzern habe in Europa insgesamt haben 4600 Zulieferer – "und wir gaben im vergangenen Jahr elf Milliarden Euro bei ihnen aus". Nebenbei wurde auch die Eröffnung eines weiteren Apple Stores in Köln bekannt.

Der Apple-Chef ist derzeit auf einer Europa-Tour und kam aus Frankreich nach Deutschland. Der Konzern ist unter stärkerem politischem Druck in Europa nach der Forderung der EU-Kommission, über 13 Milliarden Euro Steuern an Irland nachzuzahlen. Apple und Irland weisen die Forderung als falsch zurück und zogen dagegen vor Gericht.

Im Heimatland des Unternehmens ist Präsident Donald Trump mit dem Versprechen gewählt worden, mehr Jobs nach Amerika zu bringen. Er forderte auch Apple explizit dazu auf, die Produktion zurück in die USA zu verlagern. Diverse Konzerne kündigten bereits an, Arbeitsplätze in Amerika zu schaffen und gaben zum Teil auch Ausbau-Projekte in anderen Ländern auf.

Er glaube, in der Debatte über Handelsschranken komme "das eigentliche Problem zu kurz", erklärte Cook gegenüber der dpa: Die Globalisierung habe nicht allen geholfen."Ich denke, wir sollten daran arbeiten, dieses Problem zu lösen – aber Handelsschranken beheben es nicht, sie schaffen nur neue Probleme. Die Welt ist verbunden. Und wir leben in einer Welt, in der ein Land nur gewinnen kann – besonders ein großes Land – wenn alle gewinnen."

Auf die Frage, warum Dienste wie Apple Pay und Apple News in Deutschland immer noch nicht verfügbar sind, erwiderte Cook: "Bei allem, was es hier noch nicht gibt, da können sie davon ausgehen, dass wir daran arbeiten. Der deutsche Markt ist für uns sehr wichtig." Nach Angabe des Apple-Chefs sind rund um die iOS-App-Entwicklung eine Viertelmillion Jobs in Deutschland entstanden.

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(Mit Material der dpa) / (lbe)