Apple sträubt sich gegen riesigen Aktienrückkauf
Der Geldberg von Apple macht den Anlegern Appetit. Obwohl der Konzern bereits 100 Milliarden US-Dollar ausschütten will, trägt Großinvestor Carl Icahn die Forderung nach mehr Geld auf die Hauptversammlung. Apple zeigt sich jedoch wenig geneigt.
Der Kampf um die Apple-Milliarden wird zum Thema auf der anstehenden Hauptversammlung in Cupertino. Apple will sich vom streitlustigen Großinvestor Carl Icahn nicht zu einem noch größeren Aktienrückkauf drängen lassen. Der Verwaltungsrat empfahl den Aktionären am Freitag, auf der anstehenden Hauptversammlung gegen einen Vorschlag Icahns zu stimmen. Dieser verlangt, dass Apple im laufenden Geschäftsjahr Aktien im Wert von mindestens 50 Milliarden US-Dollar (36,4 Mrd Euro) zurückkauft und damit den Kurs befeuert.
Vor einem Jahr lieferte sich Apple bereits einen ähnlichen Streit mit dem Hedge-Fonds-Milliardär David Einhorn. Apple erwarb im vergangenen Geschäftsjahr eigene Aktien im Wert von 23 Milliarden US-Dollar. Insgesamt will der Konzern bis 2015 rund 100 Milliarden US-Dollar an die Anteilseigner ausschütten, neben dem laufenden Aktienrückkauf auch über Dividenden. Der milliardenschwere Großaktionär Icahn trommelt jedoch seit Monaten lautstark immer wieder dafür, dass noch mehr Geld fließt.
Apple-Chef Tim Cook hatte sich zwischenzeitlich schon mit Icahn getroffen, um über dessen Forderungen zu reden. Cook steht unter Druck, weil der Aktienkurs ein Fünftel unter dem Allzeithoch notiert. Ein Rückkauf treibt gewöhnlich den Preis. Allerdings fehlt Cook derzeit das Geld, denn der Großteil der durchaus vorhandenen Apple-Milliarden liegt im Ausland. Holt Cook das Geld in die USA, muss er hohe Steuern darauf entrichten. Der Konzern hatte zuletzt erklärt, dass das in den USA für Ausschüttungen verfügbare Geld ausgeschöpft sei.
Cook darf sich unterdessen trotz eines Gewinnrückgangs über eine kleine Gehaltserhöhung freuen. Er bekommt 4,25 Millionen US-Dollar (3,09 Mio Euro) nach zuvor 4,17 Millionen US-Dollar, wie aus einer am Freitag veröffentlichten Börsenmitteilung hervorgeht. Cook steht seit gut zwei Jahren an der Spitze von Apple. Zu seinem Amtsantritt hatte er rund eine Million Aktien zugesagt bekommen, die über einen Zeitraum von zehn Jahren gewährt werden sollen. Im Sommer wurde ihre Ausgabe allerdings stärker an die Entwicklung des Aktienkurses gebunden, was letztlich dazu führte, dass Cook 2013 weniger Anteilsscheine erhielt. (mit Material von dpa) (akr)