Google will eigenes Tablet anbieten

Der Internetkonzern will durch den Verkauf eines Google-Tablets im eigenen Online-Shop Apple Marktanteile abjagen.

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Von
  • JĂĽrgen Kuri

Nach eigenen Smartphones und dem nur kurz durchgehaltenen Versuch, diese auch unter eigener Regie zu verkaufen, will Google nun auch eigene Tablets entwickeln und anbieten. Der Internet-Konzern will so noch stärker mit Apple in Konkurrenz treten und dem iPad-Hersteller Marktanteile abjagen, berichtet das Wall Street Journal unter Berufung auf informierte Kreise. Google wolle auch ähnlich wie bei dem Versuch mit dem Smartphone Nexus One einen eigenen Online-Shop einrichten.

Das Google-Handy Nexus One wurde von HTC hergestellt; den Eigenvertrieb stellte Google aber bald wieder ein. Für das Folgemodell Nexus S und das aktuelle Gerät Galaxy Nexus wechselte Google zu Samsung; sie werden aber nicht mehr von Google direkt, sondern nur über die normalen Wege bei Mobilfunkbetreibern und Elektronik-Händlern vertrieben.

Der ehemalige Google-Chef Eric Schmidt hatte bereits im Dezember vergangenen Jahres davon gesprochen, Google könne noch im Jahr 2012 ein eigenes Tablet auf den Markt bringen. Bislang kranken die Tablets mit Googles Android-Betriebssystem weniger an der Technik oder an fehlenden Apps, sondern vor allem an fehlenden Inhalten. Während Apple mit seinem iPad-Zeitungskiosk auf Umsätze von 70.000 US-Dollar am Tag blicken kann, haben die Android-Tablets nichts Vergleichbares für Zeitungs- und Magazin-Leser zu bieten. Und Amazon verkauft sein Tablet Kindle Fire in den USA vor allem deswegen so gut, weil damit der einfache Zugang auf das Film-, Serien-, Zeitschriften- und Bücherangebot von Amazon möglich ist. Google hat zwar seinen Android-Market (nunmehr als Play Market geführt) mit Offerten unter den Namen Play Movies, Play Books und Play Music ergänzt, diese können aber derzeit bei Weitem nicht mit den Angeboten der Konkurrenz mithalten.

Die Tablets sollen nun, berichtet das Wall Street Journal weiter, wie die Smartphones von Partnern wie Samsung oder Asus gebaut und zum Teil unter dem Google-Markennamen angeboten werden. Ein Nebeneffekt: Google könnte so weiter Bedenken der Hardware- und Android-Partner ausräumen, Motorola werde bevorzugt behandelt – Google hatte Motorola gekauft und will die Übernahme nach der Genehmigung durch die EU- und US-Kartellwächter bald abschließen. In Googles Online-Shop sollen aber auch die Motorola-Tablets angeboten werden. (jk)