NAND-Flash-Speicher bleibt eher knapp

Während die Marktforscher von TrendForce meinen, dass sich Nachfrage und Produktion von Flash-Speicher einander nähern, beklagt der SSD-Controller-Hersteller LSI steigende Preise.

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Nach einem Überangebot im Jahr 2011, das zu starkem Preisverfall führte, hatten die Hersteller von NAND-Flash-Speicherchips ihre Investitionen in neue Fertigungsanlagen reduziert. Nun befinden sich nach Einschätzung der taiwanischen Marktforschungsfirma Trendforce, welche auch die Chip-Börse DRAMeXchange.com betreibt, Angebot und Nachfrage einigermaßen im Gleichgewicht. Im laufenden Jahr 2013 schätzt Trendforce das Umsatzwachstum um 13,3 Prozent auf ein Volumen von 28 Milliarden US-Dollar. Die Zahl der insgesamt produzierten NAND-Flash-Bits soll dabei um knapp mehr als 40 Prozent wachsen – der Preis pro Bit sinkt also weiter. Allerdings werde die Nachfrage um fast 46 Prozent steigen, es gibt also leichte Engpässe.

Diese gehen unter anderem auf den Brand in der chinesischen Fab von SK Hynix zurück: In der Folge hatte SK Hynix Flash-Fertigungskapazität angeblich zu dem derzeit profitableren DRAM umgeschichtet.

Im kommenden Jahr 2014 erwartet Trendforce eine Angleichung von Angebot und Nachfrage, also weniger stark schwankende Preise. Die gesamte produzierte NAND-Flash-Speicherkapazität soll demnach 2014 um 36 Prozent wachsen, ein wichtiger Treiber sind Solid-State Disks (SSDs).

Einen etwas anderen Blick auf den Markt zeigte der LSI-Chef Abhi Tawalkar im Interview mit der EETimes. LSI hatte 2011 den SSD-Controller-Spezialisten Sandforce übernommen und kürzlich einen sehr schnellen PCIe-SSD-Controller angekündigt. Tawalkar beklagt im Interview das Wachstum der Sandforce-Sparte von nur rund 10 Prozent jährlich – er hatte seinerzeit mit mehr als dem Dreifachen gerechnet. Als Ursache für das begrenzte Wachstum sieht er die Knappheit von NAND-Flash-Chips und die damit verbundenen hohen Preise.

Außerdem hätten die eigentlichen Flash-Hersteller, also vor allem Samsung, SanDisk/Toshiba und Micron/Intel, einen großen Anteil des SSD-Marktes erobert. In spätestens vier Jahren würden diese Chiphersteller etwa 80 Prozent des SSD-Geschäfts auf sich vereinen und die restlichen 20 Prozent verteile sich auf bloß noch 10 kleinere Konkurrenten. Damit bestätigt Tawalkar eine Einschätzung des DSSD-Mitarbeiters Mike Shapiro.

Tawalkar erwähnt allerdings den SSD-Spezialisten OCZ als einen der Kandidaten, der überleben werde – was überrascht, weil sich OCZ in einer schweren finanziellen Krise befindet, die unter anderem durch Management-Fehler ausgelöst wurde. (ciw)