Nach iPhone-Umsatzwarnung: Apple mit zweitbestem Geschäftsergebnis

Die rückläufige iPhone-Nachfrage kostete Apple ein neues Rekordquartal. Für das laufende Quartal erwartet der Konzern einen weiteren Umsatzrückgang.

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Apple

(Bild: dpa, Andy Wong)

Lesezeit: 3 Min.

Mit Wachstum ist es bei Apple fürs Erste vorbei: Im Weihnachtsgeschäft 2018 war ein Umsatzrückgang in Höhe von 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal zu verzeichnen, wie das Unternehmen am Dienstagabend nach US-Börsenschluss mitteilte. Es ist der erste Umsatzrückgang in diesem Geschäftsquartal seit mehr als 15 Jahren. Apple-Chef Tim Cook hatte bereits Anfang Januar gewarnt, dass man die Umsatzprognose verfehlen werde und auf einen Einbruch der iPhone-Nachfrage in China verwiesen – sowie auf die längere Nutzungsdauer älterer Modelle.

Der im zurückliegenden Quartal – Apples erstes Quartal im Geschäftsjahr 2019 – erzielte Umsatz von 84,3 Milliarden US-Dollar ist Apples zweithöchster Umsatz aller Zeiten. Den Gewinn beziffert Apple mit knapp 20 Milliarden Dollar und 4,18 Dollar pro Aktie, letzteres ein neuer Rekord, wie der Finanzchef des Unternehmens erklärte.

Der Umsatz mit dem iPhone ist laut Apple um 15 Prozent zurückgegangen, während zugleich alle anderen Produkte und Dienste zusammen ein Wachstum von 19 Prozent aufwiesen. Apple wolle die iPhone-Preisgestaltung in einigen Ländern mit rückläufiger Nachfrage überdenken, wie Cook gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters in Aussicht stellte. Konkrete Details zu möglichen Preissenkungen stehen noch aus. In Deutschland sind die 2018er iPhones bei Apple erst ab knapp 850 Euro erhältlich bis hin zu 1650 Euro für das Spitzenmodell.

Erstmals hat das Unternehmen wie angekündigt darauf verzichtet, konkrete Verkaufszahlen für iPhones, iPads und Macs zu nennen. Der Umsatz mit Macs und Wearables sei um 9 respektive 33 Prozent gestiegen und liege auf einem "Allzeithoch". iPad-Umsätze wuchsen um 17 Prozent.

Mehr als 1,4 Milliarden Apple-Geräte – darunter 900 Millionen iPhones – seien nun aktiv im Einsatz, teilte Apple-Chef Tim Cook mit. Dies sorge auch für weiteres Wachstum in der Dienste-Sparte, die unter anderem App Store, iTunes Store, iCloud und Apple Music umfasst (Services).

Zum ersten Mal nannte Apple die Gewinnspanne für die Services, die Sparte bildet mit einem Umsatz von 10,9 Milliarden Dollar inzwischen das zweitgrößte Standbein hinter dem iPhone. Die Bruttogewinnmarge bei Diensten liegt bei über 62 Prozent, wie sich erstmals aus den veröffentlichten Zahlen herleiten lässt. Zum Vergleich: Die Marge bei Apples Hardware-Verkäufen beträgt dem Geschäftsbericht zufolge rund 34 Prozent.

Der Ausblick auf das laufende erste Quartal des Kalenderjahres fällt verhalten aus. Apple sieht weiterhin kein Wachstum. Prognostiziert wurde ein Umsatz zwischen 55 und 59 Milliarden Dollar, im Vorjahresquartal setzte das Unternehmen Anfang 2018 gut 61 Milliarden Dollar um. (lbe)