Schlaftracking: Apple übernimmt Beddit-Kundendienst

Wer Probleme mit dem Sleep Monitor des Start-ups hat, muss sich künftig an den iPhone-Produzenten wenden. Der hatte Beddit im Frühjahr klammheimlich geschluckt.

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Schlaftracking: Apple übernimmt Beddit-Kundendienst

Der Beddit-Sensor samt iPhone-App.

(Bild: Hersteller)

Lesezeit: 2 Min.
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Wer eines der Schlaftrackingsysteme von Beddit erworben hat, muss sich künftig bei Reparaturen und Supportanfragen an Apple wenden. Einen entsprechenden Hinweis hat das Start-up aus Finnland sowohl auf seine FAQ-Seite als auch in sein Impressum eingefügt. "Beddit ist nun Teil von Apple. Kontaktieren Sie Apple für Unterstützung", heißt es dort nun. Ein Link führt zu einer auf Apple.com gehosteten Supportseite.

Apple hatte Beddit ohne Ankündigung im vergangenen Mai übernommen. Damals blieb zunächst unklar, ob das Hauptprodukt der Firma, der Sleep Monitor, den man im Bett anbringt, weiterhin verkauft wird. Die Hardware der dritten Generation wird jedoch im Apple Online Store sowie in den Läden des Konzerns noch immer angeboten – zum Preis von 150 Euro. Apples Entscheidung, nun den Support zu übernehmen, spricht dafür, dass das Gerät auch in absehbarer Zeit noch auf dem Markt bleibt. Bei anderen Übernahmen durch das Unternehmen wurden auch die jeweiligen Websites abgeschaltet, was bei Beddit nie der Fall war.

Das finnische Unternehmen entwickelte mit dem Beddit Sleep Monitor ein Gerät, das die Schlafqualität des Nutzers messen kan. Dazu wird der mit Stoff überzogener Sensor unter dem Bettlaken platziert. Dieser steht wiederum mit einem iPhone in Verbindung und überträgt Daten zu Schlafmustern und Schlafqualität. Erkannt werden auch Herzfrequenz, Atmung und Schnarchen. Enthalten sind zudem Sensoren für Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit. Die Auswertung übernimmt eine iOS-App, die auch einen virtuellen "Schlafcoach" enthält. Beddit nutzt zur Herzmessung das BCG-Verfahren (Ballistocardiography). Eine Unterstützung der Apple Watch gibt es auch.

Die Übernahme war zunächst Nutzern aufgefallen, die einen Blick in die Datenschutzbedingungen von Beddit warfen. Darin heißt es seit dem vergangenen Frühjahr, das Unternehmen sei von Apple erworben worden, die persönlichen Daten würden im Rahmen der Privacy Policy von Apple gehandhabt. Details über den Kaufpreis sind bislang noch nicht durchgesickert. Es ist bekannt, dass sich Apple zunehmend für den medizinischen Bereich interessiert. (bsc)