iCloud-Spam nimmt zu: Kalendereinladungen löschen und andere Workarounds

iCloud-Nutzer erhalten vermehrt Spam in Form von geteilten Fotoalben, Erinnerungslisten und Termineinladungen, die Werbung direkt in den Kalender bringen. Apple bietet keine Gegenwehr, Nutzer mĂĽssen sich mit Tricks behelfen.

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Spam in iCloud-Kalender

(Bild: Nutzer in Apples Support-Forum)

Lesezeit: 3 Min.

Spammer setzen verstärkt auf iCloud-Dienste, um ungewollte Werbung direkt auf iPhone, iPad und Macs auszuliefern. Neben iCloud-Erinnerungen und der iCloud-Fotofreigabe scheint besonders iCloud-Kalender im Fokus der Spammer zu stehen, immerhin landet die Werbung so direkt im Kalender des Nutzers. Die Werbebotschaft wird in Form einer Einladung zu einem Termin an beliebige E-Mail-Adressen geschickt – sind diese mit einer Apple ID respektive einem iCloud-Account verknüpft, erhält der Nutzer die Einladung als Push-Nachricht.

Eine in iOS oder macOS integrierte Option, den Spam ohne Rückmeldung zu löschen, gibt es derzeit nicht. Nutzer sollten keine der drei in der Kalender-App (und der Benachrichtigung) angebotenen Reaktionsmöglichkeiten “Annehmen”, “Vielleicht” oder “Ablehnen” wählen, denn der Spammer erhält in diesem Fall stets eine Rückmeldung – und damit zugleich die Bestätigung, dass die E-Mail-Adresse echt und in Benutzung ist.

Als Workaround bietet sich an, einen neuen Kalender in der Kalender-App anzulegen, den unterbreiteten Termin mit Werbebotschaft in diesen zu verschieben und anschließend den gerade frisch zu diesem Zweck eingerichteten Kalender wieder zu löschen. Alternativ bieten auch Dritt-Apps wie etwa Fantastical die Möglichkeit, Einladungen zu löschen ohne dem Sender eine Rückmeldung zu geben – dafür muss in der Kalenderansicht lediglich von rechts nach links über den automatisch eingerichteten Termin gewischt werden.

Kalender-Einstellungen auf iCloud.com: Hier lassen sich die Push-Benachrichtigungen ĂĽber Kalendereinladungen abschalten.

Nutzer können außerdem in den Kalender-Einstellungen auf iCloud.com im Abschnitt “Erweitert” festlegen, dass neue Einladungen zu Ereignissen nicht mehr als “In-App-Benachrichtigungen” ankommen, sondern stattdessen per E-Mail zugestellt werden. Dann muss zugleich aber in den iOS-Einstellungen für Kalender die Option “In Apps gefundene Ereignisse” deaktiviert werden, sonst fügt iOS die in der Mail-App gesichteten Terminvorschläge ebenfalls wieder automatisch dem Kalender hinzu.

Die Spam-Flut landet aber nicht allein in iCloud-Kalender: Auch iCloud-Fotofreigabe und iCloud-Erinnerungen sind von dem Problem betroffen. Hier bleiben Nutzern derzeit nur sehr wenige Optionen: Eine drastische Maßnahme besteht darin, den Dienst “Erinnerungen” in den iCloud-Einstellungen generell abzuschalten. Dann lassen sich Erinnerungslisten aber auch nicht mehr teilen und werden nicht länger zwischen den eigenen Geräten synchronisiert. Fotos-Nutzer können die “iCloud-Fotofreigabe” abstellen, auch das schränkt die normale Nutzung allerdings ein, falls man die Funktion zum Teilen von Alben verwendet. In den iOS-Einstellungen für “Mitteilungen” gibt es unter “Fotos” zudem die Option, nur “Hinweis von Kontakten zu zeigen” statt “Hinweis von allen” – der Spam scheint dann mitunter aber dennoch in der Fotos-App zu landen, bloß ohne Benachrichtigung.

Ob Apple sich der Spam-Problematik bereits angenommen hat, bleibt unklar. Nutzer können den Absender unerwünschter Benachrichtigungen an abuse@icloud.com melden, dies dürfte vermutlich jedoch nur wenig helfen. In jedem Fall ist zu empfehlen, Apples Zwei-Faktor-Authentifizierung zu aktivieren, um den eigenen Account zu schützen – falls Spammer oder Betrüger etwa über Phishing-Mails in den Besitz des Passwortes gelangen. (lbe)