EU: Western Digital darf Hitachis Festplattensparte übernehmen

Der US-amerikanische Festplattenhersteller darf die HDD-Sparte des japanischen Konzern übernehmen, muss aber zuvor eine Fertigungsstätte verkaufen.

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Die EU-Kommission hat die im März angekündigte Übernahme der Festplattensparte des japanischen Konzerns Hitachi durch das US-Unternehmen Western Digital unter Auflagen freigegeben. Western Digital muss unter anderem "wesentliche Produktionsanlagen" für 3,5-Zoll-Festplattenlaufwerke verkaufen, heißt es in einer Mitteilung aus Brüssel. Die Übernahme von Viviti, wie Hitachis Festplattensparte seit Kurzem genannt wird, darf erst abgeschlossen werden, wenn Western Digital einen Käufer für die betreffende Fertigungsstätte gefunden hat.

Nach der Übernahme würde Western Digital auf den Märkten für 3,5-Zoll-HDDs für Desktop-Computer und Geräte der Unterhaltungselektronik nur mit dem kürzlich aus dem – ebenfalls von der Kommission genehmigten – Zusammenschluss von Seagate und Samsungs Festplattensparte hervorgegangenen Unternehmen konkurrieren müssen, teilte die Kommission mit. Dies sei problematisch, weil die meisten Abnehmer auf diesen Märkten wegen der Versorgungssicherheit HDDs aus verschiedenen Lieferquellen beziehen.

Toshiba sei erst seit Kurzem auf dem Markt für unternehmenskritische 3,5-Zoll-HDDS vertreten, sodass nicht sicher sei, ob es denselben Wettbewerbsdruck wie derzeit Viviti ausüben könnte. Um die Bedenken der EU-Kommission auszuräumen, habe Western Digital angeboten, eine Fertigungsstätte zu veräußern und gewerbliche Schutzrechte, Personal und die Lieferung von HDD-Komponenten an die zu veräußernde Unternehmenssparte zu übertragen. (anw)